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Autor (Text/Fotos): Dieter Hurcks Copyright 7/2008 Von St. Moritz bis Passau - die Radtour entlang des Inns mit Städten wie Scuol, Landeck, Kufstein, Innsbruck, Wasserburg und Altötting gehört zu den Höhepunkten im Leben eines Tourenradlers. Von den Schneebergen zur Donau:
Teil
2: Von Landeck nach Kufstein |
Einträge
für Zimmervermieter |
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Inn-Radweg (1)Vier gut trainierte Radler von der Ortsgruppe Burgdorf/Uetze des ADFC, bei Hannover gelegen, nahmen im Juni 2008 das Projekt "Inn-Radweg" in Angriff. Da die Bahnanreise inzwischen nicht mehr akzeptabel ist, weil mehrfaches Umsteigen die Reisezeit unerträglich verlängert und angesichts der schwer beladenen Räder an vielen Bahnhöfen unzumutbar macht, erfolgte die Anreise diesmal per PKW mit Fahrradanhänger, was nicht nur erheblich schneller ging, sondern trotz der explodierenden Spritpreise immer noch weit günstiger war als die Bahnfahrt. Allerdings muss man bei PKW-Anreise eine Rundfahrt planen. In diesem Falle führte sie 1300 Kilometer "rund um Ulm". Ausgangspunkt unserer Radreise war der Landgasthof "Zur Sonne" in Oellingen bei Ulm, wo das Quartett am Anfang und Ende der 15-tägigen Tour übernachtete und Auto und Anhänger sicher geparkt werden konnten.
Illerradweg
und Allgäu Am nächsten Morgen nieselte es, so dass die Fahrt durchs Allgäu zu einem erfrischenden Erlebnis wurde. Nach der Pause gegen11 Uhr beim für seinen Fleischkäs bekannten Fidelisbäck in Wangen folgten wir dem neu ausgeschilderten Radweg nach Lindau, der herrliche Landschaftspanoramen bot, aber einige Anforderungen an die Kondition stellte. Gegen 14.15 Uhr erreichten wir Lindau und gönnten uns einen Kaffee am Mangturm. Das Quartier in Wasserburg am Bodensee steuerten wir gegen 17 Uhr an, so dass genügend Zeit für eine Uferwanderung blieb. Tourenbericht Der
dritte Tag hatte das österreichische Meiningen zum Ziel, wo wir auf einem Bauernhof
nicht weit von Rankweil nächtigten.
Nach der Befragung eines Einheimischen fanden wir schnell den
zwischen Bundesstraße und Autobahn gelegenen Bauernhof Holzer. In Rankweil lohnt ein Besuch der auf einem Berg erbauten Kirche - nicht nur wegen der schönen Aussicht. Vierter Tag: Über das kleinste Schweizer Städtchen Werdenberg (bei Buchs) mit seinen schmucken Holzhäusern steuerten wir am Vormittag Vaduz an. Tagesziel war diesmal Chur, von wo aus wir am nächsten Morgen mit der Rhätischen Bahn hinauf nach St. Moritz fuhren. Auf 1.785 Metern Höhe sollte die Inntour bei nunmehr herrlichstem Wetter und einer Bilderbuchkulisse beginnen. Der
größte Teil der Tour bis zum Bodensee ist in meinem Buch "Rad,
Land, Fluss - Per Fahrrad von Hannover zum Bodensee" ausführlich
beschrieben. Vorab:
Wenn der Inn-Radweg in der Werbung als leicht und familientauglich
beschrieben wird, dann gilt das nur für bestimmte Teilstrecken. Insgesamt
gesehen bietet er jedoch manchen harten, auch längeren Anstieg - und wenn
es dazu, wie oft im Juni, auch noch schwülwarm ist, sind bei manchem
wenig geübten Radler die Kräfte sicher bald geschwunden. 1.
Etappe: Von St. Moritz nach Schuls / Scuol Die Eisenbahnfahrt, die zum Teil auf der Strecke des berühmten Glacier Express' erfolgt, ist ein unvergessliches Erlebnis. Wenn der Zug sich in die Höhe schraubt, sind Tunneleingang und -ausgang manchmal gleichzeitig zu sehen, und weit unten die Gleise, die wir noch kurz zuvor befahren hatten. Nach jedem Tunnel erhascht man neue, fantastische Ausblicke. Gegen 11.15 Uhr erreichen wir den ältesten Wintersportort der Erde. Natürlich wollten wir auch mal einen Blick in den Ortskern dieses berühmten Städtchens St. Moritz werfen, doch eine Baustelle trübt den Eindruck doch erheblich. Hotels und Schickimicki-Läden dominieren an der Hauptstraße, so dass wir schnell wieder abwärts zum See rollten, dem Lej da San Murezzan. Den See verlässt der Inn an einem gurgelnden Wasserfall Richtung Celerina. Der offizielle Inn-Radweg wird zwar über den Berg geführt, wir aber wählen die bequemere Variante und lassen die Räder neben dem noch eher als Bach zu bezeichnenden Inn nach Celerina hinabrollen. Zu Beginn der Tour haben wir häufig die am Oberlauf noch wenig befahrene Bundesstraße 27 bzw. die alte Straße durchs Tal benutzt und dabei viele schöne Ortschaften durchradelt. Wir haben Glück und leichten Rückenwind. Einmal verfahren wir uns bergauf, weil anscheinend ein Schild fehlte oder verdreht war (kam öfter vor auf dieser Tour, also immer Karte und Kompass zur Kontrolle im Auge behalten!). Ein andermal landen wir versehentlich auf einem Wanderweg, müssen die Schimpfkanonade einer älteren Dame über uns ergehen lassen und geloben reuevoll Besserung. Seit
meiner ersten Inn-Tour im Jahre 2001 ist am Radweg vieles verbessert
worden, auch die Wegweisung. Allerdings ist diese entlang des
Stromes nicht einheitlich. Das
für erschöpfte Fahrradfahrer sicher "unerreichbare" Schloss
Tarasp, die berühmten Kirchenmalereien in Lavin, die mit Kulturpreisen
ausgezeichneten und unter Denkmalschutz gestellten Dörfer Guarda und
Ardez sind nur ein paar kulturelle Höhepunkte der Ferienregion Engadin
Scuol. Unser für Schweizer Verhältnisse preisgünstiges Privatquartier liegt nicht weit vom Inn in der Unterstadt von Scuol, deutsch: Schuls. Per Fahrstuhl konnten wir in einem neuen Gebäudekomplex in die Oberstadt fahren, wo wir auch einen halbwegs günstigen Italiener fürs Abendbrot fanden. Dort schauten wir - wie fast jeden Abend auf dieser Tour - ein EM-Fußballspiel an. Deutschland gewann 3:2 gegen Portugal. Ein Spaziergang durch die obere Altstadt rundete den Scuol-Besuch ab. Hervorzuheben ist auch diesmal die hervorragende Arbeit des örtlichen Touristenbüros, wo sich der nette Herr sehr bemühte, uns den richtigen Weg zum Quartier zu weisen. Schweizer Preisniveau: Insgesamt schlugen die zwei Tage Schweiz in unseren Geldbörsen wie eine Bombe ein: Vieles ist fast doppelt so teuer wie in Österreich. Das Bier wird übrigens als Stange (1/3 Liter) und als Kübel (1/2 Liter) verkauft. Spaghetti Bolognes kosten in ganz normalen Restaurants schlappe zwölf Euro und mehr. Aber Euro wollen sie nur selten, die Schweizer, lieber Franken. So erlebt man die Prozedur der Geldwechselei, wie sie früher ja im Urlaub üblich war. 2. Etappe: Von Schuls nach Landeck Es
ist Freitag, das Wochenende naht, und damit wieder Euro-Land. Start wie
immer gegen 9 Uhr. Gleich in Scuol sind meine drei
Mitfahrer verschwunden, weil sie den Abzweig nach Pradella über die
stählerne Inn-Brücke verpasst hatten. Darunter rauscht der Fluss
unüberhörbar. Unser Tagesziel liegt im preiswerteren Österreich und
heißt Landeck. Ein
Geheimtipp, der aktuell immer populärer wird, ist Cannabidiol. Der aus
der Hanfpflanze gewonnene Wirkstoff ist nicht psychoaktiv, sondern hat
lediglich eine ungefährliche und entspannende Wirkung auf den Körper.
Nach langen und kräftezehrenden Fahrradtouren kann CBD entzündungsbedingte
Schmerzen lindern und dem Körper bei der Regeneration helfen. In Österreich
sind CBD
Produkte frei erhältlich und lassen sich als
Kapsel oder als Öl leicht im Gepäck verstauen. Nur wenige Meter neben der Pension liegt, ebenfalls mit einer schönen Aussicht gesegnet, das Hotel zur Sonne, wo man ganz hervorragend zu erschwinglichen Preisen Essen und Trinken an. Hunger und Durst haben wir reichlich. Das Hirschragout schmeckt mir genau so gut wie 2001. Die knapp 8000 Einwohner zählende Bezirksstadt Landeck liegt auf einer Seehöhe von 811 m und ist der wichtigste Kreuzungspunkt der Zufahrten zum Reschenpass, zum Arlberg, ins Paznaun und zum Fernpass. Die auf zackigen Felsen erbauten Burgruinen Schrofenstein und Kronburg sind beeindruckende Denkmäler. Über dem Inn ragt „Schloss Landeck“ als bauliches Wahrzeichen der Stadt. Das Schloss beherbergt das Bezirksmuseum. Die Stadt ist umgeben von traumhaften Bergen, malerischen Burgen und Schlössern, idyllischen Dörfern und einzigartigen Ausflugszielen. Quelle Aber Landeck ist auch ein Verkehrsknotenpunkt mit all den Folgen. Von Innsbruck erreicht man Landeck mit der Arlbergbahn, die über den Arlberg weiter nach Vorarlberg führt. Am Bahnhof Landeck-Zams halten sowohl internationale Fernverkehrszüge als auch viele Regionalzüge, die allesamt geräuschintensiv über eine Stahlbrücke den Inn überqueren. Von unserem Zimmer aus gut zu sehen und auch zu hören. Die Inntal-Autobahn A 12, die uns von nun an begleitet, verbindet Landeck mit Innsbruck. Landeck ist Ausgangspunkt der nach Mals im Vinschgau und ins Engadin geplanten Reschenbahn. Deren nicht mehr fertiggestellte Trasse ist im Stadtgebiet entlang des Innufers noch gut erkennbar. (Quelle: Wikipedia) Am Abend können wir miterleben, wie die türkischen Fans den Sieg ihrer Fußballer über Kroatien u.a. mit einem Autocorso feiern: 5:2 nach Elfmeterschießen. Teil 2: Von Landeck nach Kufstein Teil 3: Von Kufstein nach Passau
Gesamtstrecke
per Fahrrad: 1.275 km Trailer
(Scuol-Landeck bei YouTube)
Verwendete Radreiseführer
Inn
und Innradweg
Vielleicht
interessiert Sie auch meine P.S. Der Autor ist Journalist und Autor mehrerer Radreisebücher |
Spickzettel
Die tunnelreiche Bahnstrecke ist eine Meisterleistung der Baukunst. Start am Bahnhof von St. Moritz auf einer Höhe von 1.785 Metern. Der Inn-See unterhalb von St. Moritz. Der Traum eines jeden Tourenradlers sind ... ..
schneebedeckte Berge, ein kühlender Fluss und
duftende Wiesen, die gerade gemäht werden. Immer wieder stürzen Bäche rauschend den Berg hinab und lassen den Inn anschwellen - wie hier in Susch. Blick auf Scuol Altstadt.
Eine der Inn-typischen Holzbrücken. Schneebedeckte Berge, Blumen und ein reißender Fluss: der Inn kurz vor der Grenze nach Österreich. Grenze Schweiz/Österreich in Martina. Durchweg tolle Wege und eine gute, aber nicht einheitliche Ausschilderung mit nur wenigen Lücken. Die alte Straße führt durch malerische Dörfer. Ein Bildstock am Wegesrand. Weißblauer Himmel und Blütenpracht in Ried. Pause
am nun schon durch aufgenommene Sedimente fast milchig geworden Wasser.
DVD "Innradweg" - Pressebericht Ebenfalls sehenswert:
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