Vom Teufelsmoor
zum Wattenmeer
Eine Radtour fast
ohne Steigungen
Ein rund 450 km langer Rundkurs zwischen Bremen und der Nordseestadt
Cuxhaven führt den Radler in die Weite der norddeutschen Moor- und
Geestlandschaft und bis ans Wattenmeer. Wer den freien Blick ins Land
liebt, für den ist diese Tour das Richtige - allerdings nicht gerade zu
der Zeit, wenn der Mais schon
hoch aufgeschossen ist. Denn dann geht die Fahrt bisweilen durch einen grünen
Tunnel. Lobenswert: Der gesamte, durchweg gut befahrbare Weg ist nahezu lückenlos
sehr gut ausgeschildert. Ein Vorbild für alle Wegebauer und
Schilderaufsteller.
Auf der offiziellen Homepage heißt es:
"Das Naturerlebnis steht im Mittelpunkt dieser einzigartigen Tour. So
lernen Sie das Teufelsmoor kennen - ein über 600 Quadratkilometer großes
Moorgebiet - das dem Radwanderweg seinen Namen gab. Das Wattenmeer bietet
dem Betrachter das außergewöhnliche Schauspiel von Ebbe und Flut." Quelle
und mehr
Start
am Bremer Hauptbahnhof
Natürlich lohnt
auf jeden Fall ein Besuch der Bremer Altstadt, denn diese gehört zu den
deutschen Welterbestätten der UNESCO.
Buchtipp:
Welterbestätten in Deutschland - Bremen
Wir
beginnen die Tour am Hauptbahnhof der Freien Hansestadt Bremen und
rollen aus dem nördlichen Ausgang hinaus Richtung Bürgerpark. Da wir die
Route entgegen des Uhrzeigersinns fahren wollen, müssen wir den Weg
rechts des Parks suchen und das mondäne Parkhotel links liegen lassen. Er
führt uns parallel zur Parkallee bis zur Kuhsielschleuse an der Wümme.
Der Radweg Hamburg-Bremen und der Wümme-Radweg
laufen hier auf der gleichen Trasse - aber nur bis zur großen Wümmebrücke.
Dort steht ein eisernes Denkmal, das an die Kleinbahn Jahn Reiners
erinnert, die Bremen ab dem Jahr 1900 bis 1954 mit Tarmstedt verband.
Vor
Lilienthal wählen wir auf Empfehlung eines Radlers den
ausgeschilderten Weg direkt nach Worpswede, der weitgehend auf
einer gut befahrbaren Radwegtrasse verläuft. In diesem Künstlerdorf ist
an diesem Sonntag eine Menge los. Wir statten dem Barkenhoff einen
Besuch ab und kehren in einem Café ein, um uns für die weitere Strecke
zu stärken. Noch ist es trocken, aber der Wind weht schon ganz schön
heftig - zum Glück meistens von der Seite.
Den
Barkenhoff
erreicht man, wenn man nicht links in den Heinrich-Vogeler-Weg hineinfährt,
sondern noch ein Stück auf der Straße bleibt.
Worpswede
- „Weltdorf der Kunst“
Moorhof
Augustenburg
Durch
eine weite Landschaft geht es zunächst auf einem durchweg gut befahrbaren
Schotterweg durch das Naturschutzgebiet Breites Wasser. Der grün-weiße
Radwegweiser trägt hier die Aufschrift Elbe-Weser-Dreieck. Bei Findorf,
wo Torfkahn-Fahrten angeboten werden, radeln wir ein Stück entlang dem Oste-Hamme-Kanal. In
Gnarrenburg wird gerade der „Tüten-Sonntag“
gefeiert. Es ist schwierig, sich mit dem Rad über die Hauptstraße
durchzuschlagen angesichts der vielen Menschen. Hinter Gnarrenburg
(Landkreis Rotenburg-Wümme) biegen wir rechts ab und erreichen auf
unserer Route den sehenswerten Historischen Moorhof Augustendorf,
eine originale Ansiedlerstelle aus dem Beginn der Kolonisierung des
Teufelsmoores. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Lebensbedingungen
jener Zeit.
mehr
Das
Wort Teufelsmoor kommt übrigens nicht vom Teufel, sondern von dem
niederdeutschen Wort "dovel", was soviel heißt wie „taub“ oder
„unfruchtbar“. Deshalb sieht man im August in dieser Gegend auch
weitestgehend abgemähtes Weideland. Das gewonnene Heu bekommen die in
seitlich offenen Ställen stehenden Rindviecher. So können sie nicht ihr
eigenes Futter auf der Weide zertrampeln. Tiergerecht ist das wohl nicht.
Das Teufelsmoor soll in Teilen wiedervernässt und in ein
Landschaftsschutzgebiet umgewandelt werden, wogegen sich in der Landwirtschaft
heftiger Widerstand regt.
mehr
- Noch mehr zum
Teufelmoor
Weiter
nach Stade
Vom
Moorhof führt der Weg zunächst südostwärts. Am Ortsende von Augustendorf
ist ein Abstecher zum Moorerlebnispfad Huvenhoopsmoor (mit
Beobachtungsturm) möglich. Die Hauptroute biegt links ab. Nach etwa 3 km
erreichen wir das ehemalige Kriegsgefangenenlager
Sandbostel.
Auf
der Homepage der Stiftung lesen wir: "Ende September 1939 brachte die
Wehrmacht die ersten 3000 polnischen Kriegsgefangenen in das kurz zuvor,
nahe des niedersächsischen Dorfes Sandbostel eingerichtete
Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) Sandbostel.
Bis zur Befreiung am 29. April 1945 durchliefen mehrere Hunderttausend
Gefangene aus der ganzen Welt das Lager. Ihre Behandlung war in völkerrechtlichen
Verträgen geregelt, doch waren Verstöße bei allen Gefangenengruppen an
der Tagesordnung.
Den sowjetischen Soldaten, die ab Oktober 1941 nach Sandbostel kamen,
verweigerte die Wehrmacht aus ideologischen Gründen jeglichen Schutz
durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger und
Krankheiten."
Die
Dokumentations- und Gedenkstätte lässt erahnen, unten welchen erbärmlichen
Verhältnissen Menschen dort ihr Leben verbringen mussten. 62 km seit
Bremen sind geschafft. Quelle
und mehr zu Sandbostel bei Wikipedia
Lager Sandbostel
In die Windmühle Sandbostel mit dem hübschen Namen Sabine ist
eine Naturheilpraxis eingezogen. Auf dem Weg nach Bremervörde
treffen wir auf den Osteradweg und
radeln parallel zu dem Flüsschen, vorbei am Tempelberg, nach Querung der
Bever durch ein kleines Waldgebiet in
die Kleinstadt. Bremervörde ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im
Norden des Landkreises Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen mit rund 20.000
Einwohnern.
Eine Besonderheit ist das Dänenviertel, ein Wohngebiet im Ostteil
der Stadt. Alle Straßen haben dort dänische Namen; dies geht auf die dänische
Herrschaftszeit zurück. Quelle und mehr: Wikipedia
Wir
verlassen Bremervörde und die Oste gen Osten und radeln zwischen Horner
Holz und Horner Heide nach Mulsum. So viel Wald hätten wir in
dieser Gegend gar nicht erwartet. Immerhin mal eine schöne Abwechslung fürs
Auge. Über Wedel geht es weiter nach Deinste, wo das Deutsche
Feld- und Kleinbahnmuseum besichtigt werden kann. Die letzten
Kilometer vor Stade sind z.T. sehr schlecht befahrbar, da der Asphalt über
Kopfsteinpflaster stark reparaturbedürftig ist. Gegen 18 Uhr erreichen
wir nach 115 Tageskilometern die zentral gelegene Jugendherberge in Stade.
Eine Herberge auf hohem Niveau. Trotz neuer Fenster dringt leider doch
Verkehrslärm von der Durchgangsstraße ins Zimmer.
Prima: Von der DJH ist es nur ein Katzensprung zur Altstadtinsel, wo man an diesem
(vorerst letzten) milden Sommerabend in einem der vielen Lokale noch lange draußen sitzen
kann.
mehr
zu Stade
Prahmfähre Gräpel
Nach Wischhafen
Stade
verlassen wir gen Westen - immer dem Wind entgegen. Hinter Haddorf, bei
der Windmühle Amanda, schwenkt der Radweg „Vom Teufelsmoor zum
Wattenmeer“ mal kurz nach Süden, um bald darauf wieder dem Wind
entgegen zu streben. In Heinbockel halten wir kurz bei den Überresten
eines 4000 Jahre alten Großsteingrabes, passieren den See bei Sunde
(„Naturerlebnispfad Waldgut Sunde“) und erreichen Oldendorf.
Nun
geht's bis Gräpel wieder durch Moorgebiet, das Hohe Moor, zurück an die
Oste. Gräpel bietet eine besondere Attraktion: eine nach Angaben des
wortkargen Fährmanns „100 Jahre alte“ Prahmfähre. Mehr lässt sich
dem älteren Herrn, der diesen Job schon „ein paar Jahre“ macht, trotz
eines üppigen Trinkgeldes nicht entlocken. Eigentlich kostet die Überfahrt
nur einen Euro pro Person samt Fahrrad, aber angesichts der harten Arbeit
mit dem Umlegen von und dem Ziehen an Ketten sowie dem Staken im Wasser
der Oste hatten wir ein paar Euro draufgelegt.
Im Internet schreibt die Betreiberfamilie
des nahegelegenen Gasthauses: "Seit mindestens 100 Jahren wird von
unserer Familie eine Fährverbindung zum Überqueren der Oste mit einer
der letzten von Hand betriebenen Prahm-Fähre betrieben. Der Fährmann
Stefan Elfers-Plate, oder einer seiner Kollegen, bringt - oder holt - Sie
nach dem Ruf "Fährmann, hol över" per Muskelkraft sicher über
den 25 Meter breiten Fluss. Dieses Erlebnis können Sie im Zeitraum vom
01. Mai bis zum 15. Oktober gegen ein kleines Entgelt genießen.
Die Fähre gehört zur Deutschen
Fährstraße,
die zwischen Kiel und Bremervörde entlang des Nord-Ostsee-Kanals und der
Oste verläuft. Dort ist mit den modernen Hochbrücken in Kiel und Brunsbüttel
und der stählernen Schwebefähre in Osten bis hin zu den historischen
Prahmfähren in Gräpel und Brobergen die Vielfältigkeit der
norddeutschen Brücken- und Fährkultur zu besichtigen." Quelle
und mehr
Interessante
Informationen finden sich auch über den Fluss Oste, dem wir auf dieser
Radtour des öfteren begegnen, bei
Wikipedia: "Die Oste ist mit
149,4 km Fließstrecke der längste linke Nebenfluss der Unterelbe in
Niedersachsen. Sie durchfließt die Landkreise Harburg, Rotenburg, Stade
und Cuxhaven
und hat ein Einzugsgebiet von nahezu 1000 Quadratkilometern bei
Bremervörde, das bis zur Mündung auf 1714,69 km² zunimmt. Der Abschnitt von Bremervörde bis zur Mündung ist etwa 75 km
lang.
Die Oste war bis zum 30. Juni 2010
eine Bundeswasserstraße der Zone 2[4]
vom Mühlenwehr in Bremervörde bis zur Mündung in die Elbe. Seit dem 1. Juli
2010 ist nur noch die Teilstrecke von 210 Meter oberhalb der Achse
der Straßenbrücke über das Ostesperrwerk (km 69,360) bis zur Ostemündung
eine Bundeswasserstraße ... Seit 1996 ist die Oste neu kilometriert.
Etwa 2,7 km nordnordwestlich des Ostesperrwerks
mündet die Oste mit einer Breite von rund 800 m zwischen dem Weiler Belumer
Deich von Belum im Naturschutzgebiet Hadelner und Belumer Außendeich
im Westen und dem Ortsteil Hörne von Balje mit dem Ostebrammer
Hullen im Osten in den großen Elbe-Ästuar. Die Mündung mit der im
Elbeästuar vorgelagerten Ostebank (Osteriff) liegt im Vogelschutzgebiet
Hullen."
Vernässung an der Oste
Ein
paar Kilometer hinter Gräpel, bei Brodbergen, fährt übrigens eine motorisierte
Fähre über die Oste. Kurz darauf sehen wir rechts der verkehrsarmen Straße
- über solche meist hervorragenden Pisten verläuft der „TeuWa“, wie
wir den Radweg nun kurzerhand nennen, häufig - abgestorbene Bäume. Ich
frage einen Angler nach dem Grund. Umweltschäden? Nein! Es handelt sich um ein von Menschenhand
angelegtes Vernässungsgebiet, das einen früheren Zustand an der Oste
wiederherstellen soll. Es heißt offiziell „Naturschutzgebiet Wiesen und
Weidenflächen an der Oste“. Von einem Beobachtungsturm in einer der
vielen Osteschleifen hat man einen schönen Blick über das Land.
Weiter
geht's nach Hechthausen. Den zackigen Schlenker nach links durchs Feld und
um den Wald „Auf dem Sande“ kann man sich sparen und auf der
Lamstedter Landstraße bleiben - zumindest zur „Mais-Zeit“: Es gibt
fast nichts zu sehen. Kurz vor Hechthausen können Mühlenfreunde einen
weiteren kurzen Abstecher zu einem der Exponate entlang der Niedersächsischen
Mühlenstraße unternehmen, die hier ebenfalls verläuft. Direkt an der
Route liegen Obsthöfe, die die Ernten aus der Region in weitem Umkreis
z.B. auf Wochenmärkten vermarkten.
Bald
ist Hemmoor erreicht. Der Ort hat knapp 9000 Einwohner und ist das Mekka von Gartenbaubetrieben, die
von weit her anreisen, um die hier gezogenen Pflanzen zu erwerben. Dazu
gibt es etwas Ungewöhnliches:
Das Deutsche Zement-Museum in einer 73 Jahre
alten Zementschute
aus der ehemaligen Hemmoorer Zementfabrik präsentiert Exponate zur
Geschichte der Zementfabrik und zur traditionellen Osteschifffahrt.
Das Haus für Hemmoorer Geschichte zeigt
unter anderem Versteinerungen des norddeutschen Meeres vor 65 Millionen
Jahren, die von der Warstader Kreidegrube freigegeben worden sind.
Ein Freilichtmuseum mit technischen Geräten
aus der ehemaligen Zementfabrik (1866 bis 1983), des einstmals größten
Industrieunternehmens der Region, ist ganzjährig zugänglich. Quelle und
mehr: Wikipedia
Schon
vor Hemmoor sehen wir in der Ferne ein seltsames Stahlgerüst, dem wir uns
nun immer weiter nähern: die Schwebefähre in Osten. Sie gehört zu den
weltweit nur noch ganz wenigen technischen Meisterleistungen dieser Art.
Die
Schwebefähre Osten–Hemmoor wurde 1909 in Betrieb genommen und überquert
die Oste zwischen Osten
und Hemmoor. Seit 1974 steht die Fähre als technisches Kulturdenkmal
unter Schutz. Sie ist heute Bestandteil der Touristik-Route Deutsche Fährstraße.
Quelle und mehr: Wikipedia
Hinter
Osten verlassen wir das eingedeichte Flüsschen und radeln ein Stück ostwärts
(endlich Rückenwind!) entlang der Großen Rönne und passieren bei
Niederhüll einen Heimathof. Bei Sierwende macht der Weg
namensgerecht eine
90-Grad-Wende nach Norden und führt uns direkt zu unserem Quartier im Neulandermoor, 2 km entfernt von
Wischhafen. Dort kann man sich das
Kehdinger Küstenschiffahrtsmuseum ansehen und das Süderelbe-Sperrwerk.
Natürlich befasst das Museum sich mit der Küstenschiffahrt. Was ist
daher anschaulicher, als das Leben und Arbeiten an Bord eines Küstenmotorschiffes
im Maßstab 1:1 zu zeigen? Im ersten Obergeschoss des Museums findet der
Betrachter einen solchen Nachbau. Der Besucher erfährt viel über die
Bedingungen, die an Bord geherrscht haben. Selbstverständlich darf sich
jeder Besucher in das Ruderhaus stellen und sich ein wenig als Kapitän fühlen.
Info: www.kuestenschiffahrtsmuseum.de
Von
Wischhafen aus lässt sich per Autofähre die Elbe gen Glücksstadt
queren. Es gibt dort also allerhand zu erleben.
mehr zu Wischhafen
Nach
Cuxhaven
Von
Neulandermoor brechen wir am nächsten Tag wegen starken Regens erst um
zehn Uhr gen Cuxhaven auf. Über Hamelwörden geht es nach Freiburg mit
seinem historischen Ortskern. Elberadweg und Deutsche Fährstraße führen
ebenfalls durch Freiburg und begleiten uns bis nach Hörne und, nach
Passieren des Ostesperrwerks, weiter über Belum bis nach Otterndorf. Der
Regen hat die Feldwege, die wir nun passieren, ziemlich stark aufgeweicht,
so dass wir vorsichtig fahren müssen. Die Spuren an unseren Rädern
werden uns bis zum Ziel begleiten.
Hinter
Belum rollen wir vor herrlicher Kulisse entlang des Hadelner Kanals, den
einige reetgedeckte Häuser mit bunten Fenstern säumen. Doch bald biegt
unser TeuWa über eine Brücke links nach Otterndorf. Dort stärken wir
uns bei einem Bäcker für die weitere Fahrt nach Altenbruch.
In
dem 4000-Seelen-Dorf befindet sich ein sehenswertes U-Boot-Archiv, das 1950 als persönliche
Sammlung des ehemaligen U-Boot-Wachoffiziers Horst Bredow gegründet
wurde. Seither entwickelte es sich zur zentralen Informationsstelle für
Fachbesucher aus der westlichen Welt in allen U-Boot-Fragen. Info: www.dubm.de
Nun
nähern sich schnell die Cuxhavener Hafenanlagen und das Steubenhöft, von
früher die Auswanderer nach Amerika abreisten und das heute besichtigt
werden kann. Und wenn am Steubenhöft und an den Hapag-Hallen die großen
Kreuzfahrtschiffe abgefertigt werden, dann wird die Faszination der
historischen und weltweit einzigen noch in Betrieb befindlichen
Auswanderungsanlage wieder lebendig. Die Ausstellung „Abschied nach
Amerika“ versetzt den Besucher zurück in längst vergangene Zeiten, als
am „Kai der Sehnsucht“ Tausende von Auswanderern nach Amerika
aufbrachen.
Vor
Cuxhaven befindet sich eine der größten zusammenhängenden Wattenflächen.
Sie stellt einen einzigartigen Lebensraum dar, der neben dem Hochgebirge
zu den letzten Naturlandschaften Europas zählt und zum Welterbe der
UNESCO erklärt wurde.. Quelle: www.cuxhaven.de
Buchtipp: Welterbe
Wattenmeer
Cuxhaven,
die nördlichste Stadt Niedersachsen, liegt direkt an der Nordsee und hat
rund 53.000 Einwohner. Die Kugelbake, ein altes Seezeichen und
gleichzeitig auch das Wahrzeichen der Stadt, bezeichnet den Punkt, an dem
die Binnenschifffahrt aufhört und die „Große Fahrt“ beginnt. Für
den TeuWa und uns ist hier der Wendepunkt.
Mehr
zum Elberadweg nach
Cuxhaven
Am
Wendepunkt: die Kugelbake
Vor
Duhnen schwenkt der Radweg „Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer“ wieder
landeinwärts nach Südosten bis Nordleda und Süderleda. In dem flachen Land sieht man
stärkere Regenschauer schon weit auf sich zukommen und kann die
Regenkleidung anziehen oder ein Buswartehäuschen zum Unterstellen suchen.
Ein Regenschirm sollte trotzdem unbedingt zur Ausrüstung gehören.
Moorbahn-Bahnhof
Hinter
Wanna schlägt die Route beim Moorinformationszentrum Ahlenmoor einen großen
Bogen durchs Land Ahlen-Falkenberg, den man sich gut sparen kann. Es gibt
nichts Besonderes zu sehen, dazu sind die Wege nur mäßig befahrbar.
Also: Einfach auf der Asphaltstraße weiter gen Bad Bederkesa fahren.
Unterhalb der Burg, vorbei am Bederkasaer See, erreichen wir das
Stadtzentrum.
Abenteuerlich
wird die Quartiersuche. Erschwingliche Hotels und Pensionen sind allesamt
ausgebucht. So fragen wir bei der Jugendherberge Schönewohlde an, die uns
aufnimmt. Nach intensiver Suche mit Karte und Fahrradnavi finden wir
schließlich das tief im Wald gelegene Haus (hinter Hainmühlen links ab,
DJH ab hier ausgeschildert). Was wir nicht wussten: Wir sind an diesem Tag
die einzigen Gäste. Erst für den nächsten Tag war wieder eine Gruppe
angekündigt. So verbrachten wir eine ruhige Nacht mitten im Wald. Diese
endete, als plötzlich zwei Dachdecker geräuschvoll das Gerüst vor
unseren Fenstern erklommen.
Geeste vor Bremerhaven
Nach
Bremerhaven
Ein
regnerischer Morgen. Immer wieder Schauer sorgen nicht gerade für gute
Laune. Über Kühstedt und Marschkamp schlagen wir uns, mehrmals die
Regensachen anziehend, von Schönewohlde aus durch sehr
dünn besiedeltes Land nach Bremerhaven durch. Die letzten Kilometer
radeln wir entlang der Geeste, ehe uns nach Unterquerung der Autobahn 27
an der Bundesstraße 212 wieder der Lärm der Stadt empfängt.
Am dortigen Bahnhof
angekommen, macht mir ein Starkregenschauer die Entscheidung leicht: Jetzt
reicht es. Ich fahre nach Hause. Zumal ich die Tour entlang der Weser von
Sandstedt nach Bremerhaven und auch an der Wümme schon einmal absolviert
habe. Die Kleine Wümme führt den Radler wieder zurück zum Bremer Bürgerpark
und zum Hauptbahnhof.
Wer
Bremerhaven noch nicht kennt, sollte dort unbedingt mindestens
einen Tag anhängen und sich die vielen Attraktionen wie das
Auswanderermuseum nicht engehen lassen. mehr
zu Bremerhaven
Die weitere Tour führt dann durch das Hafengebiet über die nach dem
Flüsschen Lune benannte Luneplate über Desdesdorf
(Wesertunnel) und Rechtenfleth (Denkmal für Karl
den Großen) nach Sandstedt, wo mit der Fähre nach Brake
(Unterweser) übergesetzt werden kann. Mitten im Strom befindet sich
übrigens die Insel Harriersand,
ein bei Campern beliebter Ort. Sie gehört mit elf Kilometern Länge zu
den längsten Flussinseln Europas.
Weiter
geht die Tour zwischen Weserdeich und Alter Weser nach Farge. Mit
Deichbauarbeiten ist übrigens nicht nur an diesem Fluss immer zu rechnen,
ebenso natürlich an der Küste. Bei Vegesack, gegenüber von Lemwerder,
zweigt der Radweg "Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer" von der Weser
ab auf den Wümmeradweg, der hier
endet. Das erste Stück Fluss heißt auf den paar Kilometern bis zum
Zusammenfluss von Hamme und Wümme ja Lesum. Bei Ritterhude
schwenkt der TeuWa dann nach Süden und erreicht, nun der Kleinen Wümme
folgend, unseren Ausgangspunkt: den Bürgerpark in Bremen und den
Hauptbahnhof. Nehmen Sie sich wenigstens einen Tag Zeit für die rund
560.000 Einwohnwer zählende Stadt Bremen. Es lohnt sich!
mehr über Bremen
Weiter
auf dem Bahnradweg
Weser-Lippe nach Paderborn
- Link
zum Weserradweg (Unterweser)
- Wümme-Radweg
- Elbe-Radweg
(Magdeburg-Cuxhaven)
DVDs
Elbe und Weser
Etappen/Entfernungen
Bremen-Worpswede
30 km, Stade + 85 km, Wischhafen + 85 km,
Cuxhaven-Flögeln +90 km, Bad Bederkesa-DJH Schönewohlde + 60 km, Bremerhaven + 30
km, Bremen + 85 km (ca.-Angaben) = ges. 465 km
Radwanderführer
Der
verwendete BVA-Radwanderführer „Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer -
Naturerlebnis im Land zwischen Elbe, Weser und Nordsee“ führt noch
einige Alternativrouten und Abkürzungen auf. So kann man ab Cuxhaven auch
hinterm Deich direkt nach Bremerhaven radeln oder von
Bremerhaven nach Bremervörde. Die Beschreibung bezieht sich
weitestgehend auf die Hauptroute. mehr
Logo (2. v. l.)
zurück zur Hauptseite
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Spickzettel
Route: Vom Teufelsmoor zum
Wattenmeer
Start/Ziel: Bremen-Stade-Cuxhaven-Bremen
Bahnanreise: Bremen o.a. Stationen am Weg
Länge: 450 km
Schwierigkeit: leicht, außer bei Gegenwind (siehe
Bericht)
Übernachten: Quartiere siehe Links zu den Orten
Internet: offizielle
Homepage
Radwanderführer: BVA (siehe unten)
YouTube-Video
Start für die beiden älteren Herren mit E-Bike
ist am Bremer
Hauptbahnhof.

Wir folgen der Beschilderung in
Richtung Lilienthal. Das Radwege-Logo ist eingehängt.

Barkenhoff in Worpswede

Querung der Hamme hinter Worpswede

Protest gegen eine Ausweisung des
Teufelsmoores als Landschaftsschutzgebiet

Torfkähne stehen zum Mitfahren
bereit.

Mühle Sandbostel: Wir treffen häufig
auf die Niedersächsische Mühlenstraße.

An der Bever bei Bremervörde

Schöner Platz für den Ausklang eines
Radeltages: die Altstadtinsel in Stade mit dem Kran.

Am Weg nach Hemmoor: reetgedecktes
Haus.

Technische Attraktion: Schwebefähre
Osten

Idyllisch: Bauernhaus an der Großen
Rönne

Museum Kehdingen in Wischhafen

Ostesperrwerk bei Neuhaus (Oste)

Am Hadelner Kanal bei Otterndorf

Schöner Ort: Otterndorf

Leuchtturm bei Altenbruch

Hapag-Hallen
in Cuxhaven 
Tor
nach Amerika: Steubenhöft in Cuxhaven 
Für
Sonnenanbeter: Strand in Cuxhaven 
Wendepunkt
der Radtour: die Kugelbaxe in Cux

Regenhimmel am TeuWa bei Nordleda

Süderleda: typisches Bauernaus in der
sehr
dünn besidelte Region

Skyline
von Bremerhaven 
Der
Hafen an der Weser in Bremerhaven 
Auf
dem Weg nach Bremen: bei Desdorf 
Ziel
erreicht: der Bremer Roland 
Viel
zu sehen in Bremen 
Radtouren-DVDs
- ideal für Beamerschauen
Info und bestellen hier
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