Rügen - Deutschlands
größte Insel entdecken
Von Stralsund
per Pedale ins Sonnenparadies
Wie wäre
es, einmal eine organisierte Radtour zu unternehmen: eine Tour ohne
Quartiersuche, auf Wunsch mit Gepäcktransport, einer ausgearbeiteten Route und einem
dicken Informationspaket? So etwas bietet einer von Deutschlands größten
Radreiseveranstaltern, die Mecklenburger Radtour mit Sitz in Stralsund, an
- zum Beispiel eine Radreise über
die Insel Rügen. Lesen Sie, welche Erfahrungen meine
beiden Mitradler und ich dabei gemacht haben.
Anreise
nach Stralsund
Bahnanreise nach Stralsund. Außer
dass in Celle an Gleis 5 der Fahrstuhl nach dem ersten Radlertransport
nicht mehr wollte und einer geringfügigen Verspätung klappte die Anreise
mit Umstiegen in Uelzen (Metronom) und Hamburg problemlos. Das vorgebuchte
Hotel neben dem Bahnhof von Stralsund hat drei Sterne und war, wie sich am
nächsten Morgen beim Frühstück in mit gut 70 Gästen besetzten Frühstücksraum
auch am Lautstärkepegel zeigte, gut belegt. Der rege Verkehr auf der
Hauptstraße vor dem ansonsten ausgezeichneten Hotel war trotz
Schallschutzfenstern noch zu vernehmen und ließ sich nur mit Ohrstöpseln
einigermaßen ausblenden. Am letzten Tag unserer einwöchigen Tour werden
wir hier noch einmal übernachten.
Klar,
dass nach der Anreise noch ein Spaziergang durch Stralsund auf dem
Programm steht. Und natürlich das Erklimmen des 104 m hohen Turms der
Marienkirche, von wo man einen herrlichen Blick auf die Stadt und den
Strelasund hat.
Die Marienkirche ist die größte
Pfarrkirche der Hansestadt Stralsund. Das Gotteshaus gilt als ein
Meisterwerk der Spätgotik im mitteleuropäischen Raum. Es war von 1549
bis zur Zerstörung seiner damaligen, nach ungesicherter Überlieferung
151 Meter hohen gotischen Spitze durch Blitzschlag 1647 angeblich das
weltweit höchste Gebäude.
Buchtipp:
Welterbestätten in Deutschland - Stralsund und Wismar
Inselparadies Rügen
Rügen besteht aus zahlreichen Halbinseln und entsprechend vielen Buchten,
so dass eine Rundfahrt eher eine "eckige" Angelegenheit wird und
man durch kleine Abweichungen von der Hauptroute immer wieder Neues,
Überraschendes entdecken und dem Massentourismus entfliehen kann.
Die Insel ist 52 km lang und 41 km breit
und hat eine Fläche von 926 qkm. Auf der Insel leben rund 77.000
Einwohner.
Rügen besitzt ein ausgeschildertes
Radwegenetz. Der Ausbauzustand und die Beschilderung dieses Radwegenetzes
sind in seinen einzelnen Abschnitten sehr unterschiedlich. Er reicht von
sehr gut im Bereich der Ostseebäder bis mangelhaft im Bereich zwischen
Garz und Zudar. Es gibt einen beschilderten Fahrradrundweg um die ganze Insel. Während
der Saison besteht auf einigen Strecken die Möglichkeit, Fahrräder in
den Bussen mitzunehmen. In den Eisenbahnen ist dies grundsätzlich möglich.
Quelle und mehr

Gelbe Linie: Ausflüge, blaue Linie:
Schiffspassagen; Karte: Google Earth
1. Tag:
Stralsund-Bergen
Unser Plan sah eine Tagesstrecke
von rund 40 km vor, die wir durch Varianten auf 60 km erweiterten. Die
leicht nachzufahrende Karte sowie die Wegweisung verhalfen uns zu einem
nahezu irritationsfreien Fortkommen. Auch wenn die Wege teilweise von
nicht so guter Qualität waren - Waldwege, längere Betonplattenpisten und
Schotterwege wechselten sich mit meist kleineren Asphaltstraßen -, so ließ
die abwechslungsreiche Natur diesen Umstand fast vergessen.
Besonders
die Anfangspassage war reizvoll: Die Umrundung des Frankenteiches in Stralsund,
die Fahrt über den alten Rügendamm (1936/37) mit Blick auf die architektonisch
beeindruckende, 2007 eröffnete neue Brücke sowie der Besuch im Dorf Altefähr
mit Backsteinkirche und Hafen hinterließen unvergessliche Eindrücke.
Sehr schön ist der Blick über den Kubitzer Bodden auf die kühn
geschwungene Rügenbrücke und die Skyline von Stralsund.
Der
Rügendamm ist die erste feste Strelasundquerung, über die sowohl
die alte Bundesstraße 96, die Bahnstrecke Stralsund–Sassnitz sowie ein
kombinierter Fuß- und Radweg führen. Er wurde 1936/1937 fertiggestellt.
Rügenbrücke ist der Name der im Jahr 2007 fertiggestellten dreispurigen
Hochbrücke ausschließlich für den Kraftfahrzeugverkehr zwischen der
Ortschaft Altefähr
auf Rügen und der Hanse- und Weltkulturerbestadt Stralsund
im Zuge der als Ortsumgehung ausgebauten Bundesstraße 96 und Europastraße
22. Beide Brücken werden parallel betrieben.
Quelle und
mehr

Ab Altefähr radelt es sich herrlich
entlang der Ostseeküste.
Immer
am Ufer lang
Von Altefähr nach Bessin führt
der Radweg nah entlang des Ufers, ehe er gen Osten abzweigt und entlang
von Raps- und Gerstenfeldern gen Rambin und Dreschvitz verläuft.
Kurz vor Dreschvitz kann man sich für den kurzen Weg nach Bergen über Güttin,
Sehlen und Krakow entscheiden oder über Gagern, Patzig und Gnies
radeln. Wir nahmen letzteren Weg, da dieser über Ralswiek führt,
das durch die Störtebeker-Festspiele
weithin bekannt geworden ist. Die Freilichtbühne ist eine Attraktion, die
Festspiele werden überall auf Rügen und darüber hinaus beworben und
locken jedes Jahr Tausende Besucher an.
Werbung für die
Störtebeker-Festspiele findet man zuhauf.
Besuch
bei Störtebekers
Natürlich statten wir der
Festspielbühne einen Besuch ab, machten Pause auf der Terrasse des
Schlosshotels Granitz mit Blick auf Bühne und Wasser und stärkten
uns beim Räucherschiff, wo es diverse Fischdelikatessen gibt. Die vielen
gastronomischen Angebote rund um den Festspielort sind voll auf das große
Besucherinteresse eingestellt. So kommen jede Saison Tausende Menschen
auf diese Naturbühne, um das traurige Schicksal des Räuberhauptmanns
nachzuerleben. Dieser rettete nach seiner Hinrichtung zwölf seiner Männer
das Leben, weil er nach dem Geköpftwerden noch soviele Schritte an der
angetretenen Gefolgschaft vorbei schaffte und damit eine vorher mit dem
Henker abgeschlossene Wette einlöste.
Im Jahre 1959
wurden in Ralswiek
im Zuge eines Kulturauftrages der DDR die „Rügenfestspiele“ ins Leben
gerufen und die Naturbühne Ralswiek angelegt. Vom Schloss Ralswiek
(1893–1896 erbaut) hat man einen schönen Blick auf einen Teil der
Naturbühne und den Großen Jasmunder Bodden.
Die Störtebeker-Festspiele
finden seit 1993 jeweils von Ende Juni bis Anfang September am Ufer des
Großen Jasmunder Boddens in auf der Insel Rügen statt. Sie sind
Deutschlands erfolgreichstes Open-Air-Theater.
Am 19. Juli 2010
wurde in der 1091. Vorstellung seit 1993 der fünfmillionste Besucher in
Ralswiek gezählt. Dies macht einen Durchschnitt von 4600 Besuchern pro
Vorstellung aus. Quelle: Wikipedia
Der
Weg nach Bergen, dem Hauptort der Insel mit 20.600 Einwohnern,
führt vorbei an der Schwedenkirche
und macht mit mehreren Steigungen bis 13 Prozent dem Namen der Stadt alle
Ehre. Nach 60 km erreichten wir unser zweites Hotel. Kurz nach unserer
Ankunft traf auch das morgens in Stralsund im Hotel zurück gelassene Gepäck
ein. Das angekündigte Gewitter zeigte sich erst, als wir schon warm und
trocken in unseren Zimmern saßen. Glück gehabt! Abends Bummel durch das
Städtchen, Lauschen bei einer Chorprobe in der Marienkirche, Abendessen
in dem gemütlichen Restaurant Puk up'm Balken und frühes
Zubettgehen nach einem doch recht anstrengenden Tag.
Quelle
und mehr: Wikipedia
2. Tag:
Bergen-Putbus-Sellin
Ein sonniger Junitag mit fast
wolkenlosem Himmel und angenehmen Radeltemperaturen um die 20 Grad. Immer
stracks nach Süden verlassen wir Bergen, nehmen nicht den Radfernweg
Hamburg-Rügen, sondern eine wenig befahrene Landstraße über Krakow
nach Ketelshagen. Über Güstelitz erreichen wir Putbus,
die Stadt der kreisförmig angeordneten weißen Häuser.
Wir
radeln durch den weiträumigen Schlosspark des Fürsten Malte zu Putbus
und schauen uns das rund 4500 Einwohner zählende Städtchen an der
Südküste der Insel, vor allem den kreisrunden Platz mit der Säule, den
Circus, genauer an. Geprägt wurde Putbus von Malte
Ludolph Franz Eugen von und zu Putbus, geborener von Veltheim, (1889 bis
1945, gestorben im KZ Sachsenhausen). Er war ein deutscher Großgrundbesitzer.
Um sein Erbe, den ehemals fürstlich Putbus'schen Fideikommiß, wurde eine
Restitutionsklage um den größten Rückgabeanspruch nach der Wende in der
DDR geführt. Quelle
und mehr
Preisniveau
und Kurkarten
Wir radeln entlang einer verkehrsreichen Straße gen Ost. Im Hafen Lauterbach
legen wir eine Kaffeepause mit Fischbrötchen ein und genießen die
Aussicht auf Wasser und Boote und das bunte Treiben. Hier herrscht
richtige Hafenatmosphäre. Die Preise im Hafen sind schon „rügenhaft“:
Der "Pott" Kaffee ist nur halb so groß wie im Hannöverschen
gewohnt, kostet aber sogar noch ein wenig mehr. An dieses Preisniveau hat
man sich als Besucher zu gewöhnen. Auch daran, dass man in Orten wie
Sellin oder gar für einen Tagesbesuch auf Hiddensee eine Kurgarte
erwerben muss.
Vorbei
am imposanten Badehaus von Goor geht die Tour durch die schattigen
Wälder der Goor ufernah gen Groß Stresow, wo die Route die Küste
verlässt. Die Goor ist ein sieben Hektar großes Waldgebiet, das
sich über 1,5 km unmittelbar am Ufer des Greifswalder
Boddens erstreckt. Der Wald der Goor besteht überwiegend aus Buchen
und Stieleichen und ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Fürst Wilhelm
Malte I. zu Putbus ließ 1817/1818 hier ein 50 m langes Badehaus
für seine Residenzstadt Putbus errichten. Eine imposante Allee führt,
vom zwei Kilometer entfernten Putbus kommend, auf die beeindruckende
Fassade des Gebäudes zu, die durch eine Säulenhalle mit achtzehn weißen
Säulen geprägt ist. Nach einer umfangreichen Sanierung und
Rekonstruktion wurde es im April 2007, mit modernen Anbauten zu einem
Kurhotel erweitert, wieder eröffnet. Quelle:
Wikipedia
Seedorf mit Hafen
Wir
schauen uns die Ziegensteine, ein Quellgebiet mit angegliedertem
Steingrab, und die vertrocknet aussehende Schirmeiche an und biegen
ab nach Preetz und Seedorf, einem winzigen Ort mit Hafen und
gutem gastronomischen Angebot. Hier kann man sich entscheiden, über Neuensien
oder den steilen Berg hinauf über Moritzdorf weiterzufahren. In Altensien
treffen sich die Routen wieder. Bis Sellin ist es nur noch ein
Katzensprung.
Sellins
Wilhelmstraße, die zur berühmten Seebrücke führt, ist gepflastert
und für Fahrradfahrer ein Hindernis. Auf den Gehwegen kann man nur zu
touristenschwachen Zeiten vorsichtig weiterkommen. Der Rückweg ist
ebenfalls erschwert, da die Wilhelmstraße eine Einbahnstraße ist und es
keine Ausnahme für Radler gibt. Die weißen Villen sind allerdings
sehenswert, ebenso natürlich die 1998 eröffnete neue Seebrücke. Um dorthin zu kommen,
ist das Erklimmen einer Düne, auf und an der Sellin liegt, nicht zu
vermeiden.
Quelle
und mehr: Wikipedia
Eine Fahrt mit dem "Rasenden
Roland" muss sein!
Sellin
hat nur knapp 2.500 Einwohner und ist ein Haltepunkt des Rasenden
Rolands. Ich bin mit der nostalgischen Schmalspurbahn über Jagdschloss
Granitz nach Binz und wieder zurück gefahren. Meistens geht es durch
Wald, so dass lohnenswerte Fotos schwer zu bekommen sind. Immerhin haben
die Zuggespanne Toiletten und ein kleines Restaurant. Klar, dass man
einmal im Leben mit dem „Roland“ gefahren sein muss. Die Sehenswürdigkeiten
von Binz liegen allerdings vom dortigen Haltepunkt ein ganzes Stück weit
entfernt.
Bei Wikipedia lesen wir: "Die Rügensche
Kleinbahn (RüKB), im Volksmund Rasender Roland genannt, ist
eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 750 mm auf der Insel Rügen
in Mecklenburg-Vorpommern.
Die dampfbetriebene Schmalspurbahn ist
eine Hauptattraktion der Insel und verbindet Putbus über Binz, Sellin und
Baabe mit Göhren. Auf einer Strecke von 24,1 Kilometern wird mit
historischen Dampflokomotiven und Wagen, die teilweise fast 100 Jahre alt
sind, ein regulärer Betrieb aufrechterhalten."
Quelle und mehr: Wikipedia
- YouTube-Video Rasender Roland
Neubau: Seebrücke Sellin
Fazit
dieses Radeltages: Meist gute Wege, weit besser als am Tag zuvor, schöne
Ausblicke vom Radweg, lauschige Wälder, Pausenplätze am Ostseestrand und
unterwegs einige schöne Einkehrgelegenheiten.
Tor nach Baabe
3. Tag:
Exkursion Mönchgut, ca. 40 km
In Sellin übernachten wir zwei
Mal und haben daher die Gelegenheit, einen Tag lang das „Mönchgut“ zu
erradeln. Diese zerklüftete Halbinsel bietet einige Attraktionen, Radwege
von schattig im Wald bis felgentief im Sand - alles dabei. Von Sellin aus
radeln wir durch das Holztor des Ostseebades Baabe, das besonders für
Allergiker Linderung verspricht, und gelangen durch das Waldgebiet Baaber
Heide ins Ostseebad Göhren.
Die
meisten Bäder haben es so an sich, dass sie auf einer eiszeitlichen Düne
liegen, hinter der tief unten die Seebrücke auf Besucher wie uns wartet.
Hinunter führt ein für Radler eigentlich verbotener Fußweg. Vorsichtig
rollen wir abwärts und ein Stück entlang der Strandpromenade. Hier dürfte
Urlaub richtig erholsam sein. Feiner Sand, das Plätschern der Wellen und
der Blick auf die Ostsee lassen jedenfalls Urlaubsstimmung aufkommen. Dem
Tourismus wird nicht nur in Sachen Unterbringung, sondern auch in Sachen
Souvenirs & Co. reichlich Genüge getan.
Das
nächste Ziel heißt Lobbe. Ab dem Ortsausgang Göhren, wo wir noch einen
Blick auf das Museumsschiff Luise erheischen, führt der Radweg strickt südwärts,
und zwar im Wald. Will man die Ostsee sehen, muss man einen der Wege zum
Strand nehmen. Auffällig viele Hundestrände und FKK-Strände und gefühlt
wenige Textilstrände locken die Besucher an, die Ende Juni noch reichlich
Platz haben. Die Hauptsaison hat gerade erst begonnen und der
Touristentrubel nimmt langsam Fahrt auf. Das tun wir auch
und radeln weiter nach Thiessow, seines Zeichens selbstverständlich
ebenfalls
ein „Ostseebad“. Hier findet gerade der auf der ganzen Insel beworbene
„Rügen-Markt“ statt, den
wir natürlich kurz besuchen. Es gibt viel Kunstgewerbliches sowie allerhand Nahrhaftes
aus der Region, aber auch den üblichen Krimskrams, der irgendwann auf
irgendeinem Flohmarkt wieder zum Verkauf steht.
Von
Thiessow machen wir noch einen Abstecher nach Klein Zicker und steuern,
den Hinweg erneut unter die Räder nehmend, als nächstes Groß Zicker an.
Dort ist das reetgedeckte Pfarrwitwenhaus eine Attraktion, nicht nur wegen
der herzzerreißenden Leidengeschichte der ehemaligen Bewohnerinnen,
sondern auch wegen des wunderschönen Gartens. Ein paar Häuser weiter
nehmen wir bei der Fischräucherei mit Außengastronomie ein Fischbrötchen
als Stärkung ein, ehe es ein Stück zurück geht und dann links ab nach Gager. Hier,
im idyllischen Hafen, zerlegt ein Fischer gerade seine frisch gefangenen Schollen.
Von Gager geht es zurück zum waldigen Uferradweg und nach Lobbe. mehr
Reetdachhaus
Dort
biegen wir wiederum links ab und radeln über Middelhagen nach Alt
Reddevitz und weiter bis zum Reddevitzer Höft am Ende der schmalen
Landzunge. Hier kann man eine Holztreppe zum Strand nehmen und hat einen
einprägsamen Blick auf ein Stück Steilküste sowie auf die
"verbotene Insel" Vilm. Nur 30 Menschen am Tag sind hier
als Besucher zugelassen, wo früher die DDR-Staatsführung Urlaub machte. Am Wegesrand liegt etwas erhöht die Mönchguter
Hofbrennerei „Zur
Strandburg“. Man sollte allerdings nicht zu viel des edlen Brandes zu
sich nehmen, da der Rückweg ein paar Tücken hat.
Tipp:
Wenn der nagelneue Betonweg kurz hinter der Gaststätte zu Ende ist, sind
es nur noch rund 400 Meter über eine teils sehr sandige Piste bis zum
Aussichtspunkt Reddevitzer Höft. Aber es lohnt sich wegen des
Blicks auf die Steilküste!
Zurück
nach Sellin
Über Mariendorf radelnd,
folgen wir nun dem Radwegweiser nach Baabe und Sellin. Der
Weg wird immer sandiger und stellt uns vor große Probleme, da die Wüste
nicht zu enden scheint. Erst nach dem durch einen Pfeil empfohlenen
Linksabbiegen im Wald wird der Belag wieder besser. Entlang der Straße
und der Bahnstrecke des Rasenden Rolands erreichen wir zügig Sellin.
Abends gewinnt Deutschland sein WM-Vorrundenspiel gegen die USA mit 1:0.
Jagdschloss Granitz
4. Tag: Über
Binz nach Sassnitz
Wie
fast immer starten wir auch an diesem wiederum angenehm temperierten
Juni-Tag gegen 9 Uhr unsere Tagestour, die dieses Mal nach Sassnitz führen
soll. Entlang der Seestraße und, rechtsabbiegend, über das
„Bollwerk“ radeln wir zügig aus dem Ort heraus und in den Wald
hinein. Der Radwegweiser führt uns zunächst auf leicht ansteigender
Piste zum Jagdschloss Granitz. Dort imponieren bereits die Vorhalle
und die elegante, aufwärts strebende Wendeltreppe. Das Jagdschloss Granitz
war bis 1944 im Besitz der Familie zu Putbus.
Mit über 250.000 Besuchern im Jahr ist es das meistbesuchte Schloss in
Mecklenburg-Vorpommern.
In der Gebäudemitte, im ehemaligen
Hofraum, erhebt sich der nach Plänen von Karl
Friedrich Schinkel nachträglich errichtete 38 m hohe Mittelturm.
Er beherbergt im Inneren eine freitragende Wendeltreppe mit 154
gusseisernen Stufen. Die statischen Kräfte der schweren Eisentreppe
werden vollkommen von den Seitenwänden aufgenommen; denn sie ist quasi in
den Turm eingespannt.
Von der 144 m über NN hohen
Aussichtsplattform auf dem Dach des Turms hat man einen Panoramablick in
alle Richtungen, besonders aber über den Süden und Osten Rügens. Bei
klarem Wetter kann man sogar bis Usedom
blicken. Quelle und mehr: Wikipedia
Von
Jagdschloss, das wir schon von vielen Seiten auf seinem Bergthron sehen
konnten, rollen wir zügig nach Binz, wo der Tourismus stark ausgebaut
ist. Irgendwie scheint mir dabei der frühere Charme abhanden gekommen und
durch unbedingtes Kommerzstreben ersetzt worden zu sein. Sicher: Der Blick
über die Ostsee zu den Kreidefelsen ist den Strandbesuch wert. Ganz am
Ende der Seepromenade kehren wir bei einem kleinen, ruhig gelegenen Fischrestaurant ein und
stärken uns für die Strecke nach Prora.
mehr
Binz hat
knapp über 5000 Einwohner und ist das
größte Seebad auf der Insel Rügen. Die amtsfreie Gemeinde gehört zum
Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Seebad ist als
Urlaubsort für seine prächtige Bäderarchitektur,
das Jagdschloss Granitz, den breiten Sandstrand und die umgebende Natur
bekannt, die im Naturerbe-Zentrum
Rügen präsentiert wird.
1893 wurde das erste Kurhaus und
der Kaiserhof gebaut. 1895 folgte der Bau der Kleinbahnstrecke Putbus-Binz
und die Anlage der Strandpromenade, 1898 schließlich der Bau der ersten
Post (Haus Kliesow, Hauptstraße). Am Strand wurden getrennte
Damen- und Herrenbäder angelegt. Im Jahr 1902 wurde eine 600 Meter
lange Seebrücke erbaut.
Quelle und mehr: Wikipedia
Nach einem
TV-Report erleidet Rügen das gleiche Schicksal wie Sylt: Die Reichen
machen sich an den schönsten Stellen breit, was die Immobilienpreise und
Mieten in die Höhe treibt. Folge: Die normale Bevölkerung, die
weitgehend vom saisonalen Tourismus lebt, wird verdrängt.
Prora:
Diese
Monument des nationalsozialistischen Größenwahns beeindruckt schier
durch seine Dimensionen. Inzwischen werden aus der einst 4,5 km langen,
als größtes Seebad der Welt für 20.000 Menschen konzipierten Anlage
Wohnungen gemacht. Im Verkaufsbüro mit Zielgruppe Steuersparer kann man
sich gleich informieren und eine Musterwohnung besichtigen. Im zweiten
Block ein ganzes Stück weiter ist die Jugendherberge untergebracht. In
den Blocks gibt es außerdem einige Museen und die KulturKunstStatt
Prora.
Es muss unbedingt Leben in die „Bude“.
Nach Fertigstellung des
Komplexes sollten hier durch die Organisation Kraft durch Freude
(KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Nach dem Beginn
des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauarbeiten eingestellt. Um 1950 begann
der Aus- und Umbau weiter Teile des nunmehr Prora genannten Torsos
zu einer der monumentalsten Kasernenanlagen in der DDR. Das unbefugte
Betreten des Strandes war streng verboten. In der Wahrnehmung zweier
Generationen war Prora eine Kaserne, die infolge der politischen Wende aus
dem kollektiven Bewusstsein geriet. Quelle: Wikipedia
*****
Neu-Mukran: Von
hier gehen die Fährlinien nach Schweden, Bornholm, St. Petersburg und
Kleipeda (Memel).
Im Naturschutzgebiet der Schmalen Heide besitzt Neu Mukran eine einmalige
Sehenswürdigkeit in Europa, die Feuersteinfelder,
entstanden vor ca. viertausend Jahren, bestehend aus einer etwa 40 ha großen
Fläche mit grauweiß schimmernden Feuersteingeröllwällen und seltenen
Pflanzen wie Sonnentau, Knabenkraut, Wollgras und Orchideen. Quelle:
Rügen-Hiddensee
*****
Nach
Sassnitz
Vorbei
an den Feuersteinfeldern erreichen wir bald Neu Mukran, wo wir uns bei
einem Großäckereibetrieb mit angeschlossenem Café nochmals stärken,
nachdem der Besuch des Fährhafens mangels
(gefundener?) Zutrittsmöglichkeit für
Radler fehlgeschlagen war.
Gut so, denn die Weiterfahrt hat ihre Tücken.
Wir wollen unbedingt vermeiden, auf der verkehrsreichen Bundesstraße 96 b
zu fahren. Stattdessen nehmen wir die in der Karte eingezeichnete, etwas
längere Alternativroute nach Lietzow am Kleinen Jasmunder Bodden. Da
kurz nach dem Hotel Staphel ein Wegweiser entfernt worden war, schlagen wir zunächst
die falsche Richtung ein und enden in einer Wiese. Auf dem Rückweg treffen wir zwei Einheimische,
die uns eine Abkürzung zu jenem ausgeschilderten Waldweg zeigen, der kurz
vor dem Bahnhof Lietzow den Bodden erreicht.
Schlechte
Wege, viel Verkehr
Hier
fing das eigentliche Abenteuer an. Denn zunächst mussten wir auf der Bundesstraße
96
fahren, die stark mit Verkehr belastet ist. Manche Autofahrer rasten im Abstand
von nur einem halben Meter an uns vorbei, so dass wir Angst bekamen und
bei der nächsten Gelegenheit abbogen. Bis Sager ging es ganz gut, doch
schon die Fahrt durch den Ort (dort gibt es übrigens ein Boxer-Museum) war aufgrund der Fahrbahnbeschaffenheit eine
Quälerei, so dass wir uns schweren Herzens entschlossen, wieder zur B 96
zurück zu fahren. Gen Sassnitz ging es nun kräftig auf- und wieder abwärts,
immer bedrängt von überholenden Autofahren - bis uns endlich ein
straßenbegleitender Radweg erschien. Aufatmen! Ab der Kreuzung mit
Abzweig nach Sassnitz-Mukran, wo wir zufällig rechts der Straße einen
Radwegweiser des Ostseeradwegs fanden, konnten wir auf Nebenstraßen zum Hafen Sassnitz
rollen. Oberhalb des Hafens sahen wir schon unser heutiges Hotel und
kehrten beim Italiener am Kai erst einmal ein, um uns von dieser
stressigen Anreise zu erholen.
Abends
stand natürlich ein Bummel durch die für meinen Geschmack nicht
besonders attraktive Altstadt und durch den sehenswerten Hafen an, in dem
eine Menge Leben und eine maritime Atmosphäre herrscht. Das Hafen- und
Fischereimuseum und ein Museums-U-Boot bieten sich dem Besucher als
Attraktionen an.
Fazit:
Sehr viele schlechte Wege, aber auch einige teilweise ganz neu
asphaltierte Strecken, eine lückenhafte Wegweisung auf der von uns gewählten
Alternativroute ab Neu Mukran und zahllose undisziplinierte Autofahrer,
die uns auf der B 96 und B 96 n Angst machten. Die Hauptroute unseres
Reiseveranstalters wäre weniger gefahrvoll gewesen und erheblich kürzer.
Wir aber wollten noch etwas mehr von der Gegend sehen als die vorgegeben
knapp 30 km und die Tagestour ausweiten, hatten aber die Rechnung ohne die
auftretenden Erschwernisse gemacht.
5.
Tag: Zum Kap Arkona
Unser
Quartier liegt heute in Breege, rund 11 km vor dem Kap Arkona. In Sassnitz
statten wir am Morgen noch dem Museums-U-Boot einen Kurzbesuch ab und
radeln über die moderene, geschwungene Brücke für Fußgänger und
Radfahrer wieder hinauf zur Hauptstraße. Das britische U-Boot mit 68 Mann
Besatzung wurde 1963 in Dienst gestellt und ist 90 Meter lang.
Bei der Kirche geht es links ab
und auf die steigungsreiche Straße, die durch das Waldgebiet des
Nationalparks Jasmund zur Stubbenkammer führt. Einen
Radwegweiser finden wir im Ort nicht, sondern erst später. Hier, am Königstuhl, kommen wir den
Kreidefelsen sehr nahe und erhalten in der Ausstellung interessante
Informationen über den Jasmund, seine Buchenwälder und die Kreide.
Der
Königsstuhl ist der berühmteste Kreidefelsvorsprung der Stubbenkammer
im Nationalpark
Jasmund auf der Ostseeinsel Rügen. Er liegt 118 m ü. NN.
Über
einen insgesamt etwa 11 km langen Hochuferweg, der von Sassnitz bis
nach Lohme führt, oder vom 3 km entfernten Großparkplatz in Hagen
(Ortsteil der Gemeinde Lohme) erreicht man das Nationalpark-Zentrum
Königsstuhl, in dessen Gelände der Königsstuhl seit 2004
einbezogen ist. Der Eintritt in das Nationalpark-Zentrum und damit der
Zugang zum Königsstuhl ist seitdem kostenpflichtig. Quelle: Wikipedia
Die
Preise im Restaurant liegen wie fast überall in den touristischen Centren
der Insel deutlich über dem, was man von Zuhause gewohnt ist. Nicht
selten bekommt man den Eindruck, so richtig abgezockt zu werden. Von der
Stubbenkammer radeln wir durch den Wald nach Lohme. Auf dieser Strecke
sind einige kräftige Steigungen zu überwinden. Die weitere Strecke
bis zum Schloss Spycker - es gibt auch die Schreibweise Spyker - wo wir eine kurze Pause einlegen, hat es
ebenfalls in sich.
Schön ist der Blick über den Spycker See am Weg nach Glowe, einem nicht
besonders einladend wirkenden Straßendorf.
Schloss Spy(c)ker gilt als
ältester Profanbau der Ostseeinsel. Erstmals erwähnt wurde Spycker 1318.
Es gehörte damals der Stralsunder Patrizierfamilie von Külpen. 1344
heiratete eine Tochter aus dem Hause von Külpen in die Familie von
Jasmund ein. So wurde der spykersche Zweig derer von Jasmund begründet,
der aber 1648 kinderlos ausstarb.
Quelle: Wikipedia
Nun
folgt eine lange Fahrt über die Nehrung namens „Schaabe“, die mich
stark an die Kurische Nehrung erinnert. Auch dort versperrt der Kiefern-
und Fichtenwald den Blick auf Ostsee und Bodden. Man muss schon in einen
der Seitenwege hineinfahren, um einen Blick aufs Wasser zu erheischen.
Kurz hinter der Einfahrt nach Juliusruh zeigt der Wegweiser nach Breede, wo wir uns einquartieren und anschließend in dem wenig
Atmosphäre ausstrahlenden Hafen in einem Fischimbiss einkehren. Hohe
Preise und unpassende Musikberieselung zeugen nicht gerade für das
Streben nach Stammgästen, eher für eine schnelle Abfütterung der
Touristen. Man hat vom Biergarten nicht mal einen Blick auf die Ostsee, da
dieser von parkenden Autos zugestellt ist.
Kap Arkona bei Regen
Immerhin
sättigt der Fisch und gibt uns Kraft für die Radtour zum Kap Arkona.
Rund 10 km entlang der Küste auf meist gut befahrbaren Wegen liegen vor
uns. Vorbei an einem Großsteingrab geht die Fahrt ins gemütliche
Fischerdorf Vitt, von wo man einen schönen Blick auf den berühmten
Kreidefelsen hat. Hier in Vitt treffen wir auf viele Touristen, die
gespannt in den Himmel schauen und horchen. Ein Gewitter droht, es
grummelt über dem Meer. Wir wagen trotzdem die Weiterfahrt über einen
Schotterweg zum Kap Arkona. Beim Leuchtturm gibt es natürlich einen
Biergarten, wo wir die Wetterentwicklung abwarten. Schwer einzuschätzen!
Auch ein Bunkermuseum und diverse Relikte aus DDR-Zeiten kann man hier besichtigen.
Leuchttürme am Kap
Kap Arkona
ist eine 43 Meter hohe, aus Kreide und Geschiebemergel bestehende Steilküste
auf der Halbinsel Wittow
im Norden der Insel Rügen. Das Flächendenkmal Kap Arkona gehört
neben dem Fischerdorf Vitt
zur Gemeinde Putgarten
und ist eines der beliebtesten Ausflugsziele auf Rügen mit jährlich
circa 800.000 Besuchern.

Am Kap befinden sich zwei Leuchttürme,
ein Peilturm, zwei Militärbunker, die slawische Jaromarsburg und einige
touristische Gebäude (Restaurants, Kneipen, Souvenirläden). Aufgrund der
geologischen Beschaffenheit und der Wettereinflüsse kommt es am Kap
vorwiegend im Winter immer wieder zu teilweise großen Abbrüchen.
Der kleinere der beiden Leuchttürme
wurde 1826/27 nach Plänen von Karl
Friedrich Schinkel in Backsteinbauweise
erbaut und 1828 in Betrieb genommen. Er ist 19,3 m hoch und hat eine Feuerhöhe
von 60 m ü. NN.
Die Räume des dreigeschossigen Turms nutzte man als Dienst- und Lagerräume.
Er wird auch Schinkelturm genannt. Am 31. März 1905 wurde er außer
Dienst gestellt. Er ist nach dem Travemünder
Leuchtturm der zweitälteste Leuchtturm an der deutschen Ostseeküste.
Quelle und mehr: Wikipedia
Wir
wagen die Rückfahrt, müssen aber nach zehn Minuten eine Unterstellmöglichkeit
suchen. Im Ort Putgarten suchen schon andere Touristen Schutz unter dem
Vordach eines geschlossenen Kiosks. Nach 20 Minuten heftigem Dauerregen
klart es auf und die Rückfahrt über Altenkirchen, diesmal auf einer
glatten Asphaltstraße, geht zügig vonstatten. Geschafft und im
Trockenen!
An
diesem Abend beginnen die K.O.-Spiele der Fußball-WM in Brasilien.
6.
Tag: Insel Hiddensee
Der
letzte Tag unserers Radelurlaubs mit der Mecklenburger Radtour beginnt um
10 Uhr mit einer Schiffsüberfahrt von Breede zur mit wenigen Ausnahmen
autofreien Insel Hiddensee. Es regnet scheinbar dauerhaft und wir sind
froh, heute nicht radeln zu müssen. Aber wie soll man die 17 km lange und
an der schmalsten Stelle von 300 Meter breite Insel ansonsten erkunden.
Also wandern wir nach einer Stärkung im Hafen von Vitt erst einmal die
gut 2 km zum nächsten Ort Kloster. Dort kann man zum Beispiel das
Gerhart-Hauptmann-Museum besichtigen oder die Kirche und in eines der
zahlreichen Lokale an den vom Regen aufgeweichten Sandwegen besuchen.
Was
hat Gerhart Hauptmann überhaupt bewogen, Hiddensee so häufig zu
besuchen? Der deutsche Dramatiker
und Schriftsteller
gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus,
hat aber auch andere Stilrichtungen in sein Schaffen integriert. 1912
erhielt er den Nobelpreis
für Literatur.
Gerhart
Hauptmann heiratete am 5. Mai
1885 Marie Thienemann vom Hohenhaus
in Radebeul.
Im Juli holten sie zusammen mit Hauptmanns Bruder Carl und dessen Frau
Martha (einer weiteren Schwester von Marie, Hochzeit 1884) ihre
Hochzeitsreise nach Rügen
nach. Sie besuchten erstmals die Insel Hiddensee,
die in Zukunft ein beliebtes Reiseziel Hauptmanns werden sollte. Quelle
und mehr
Gegen
Mittag lässt endlich der Regen nach und ich laufe zurück nach Vitt, wo
wir die Fahrräder untergestellt hatten. Denn als Leuchtturm-Liebhaber
muss ich natürlich unbedingt zum Wahrzeichen Hiddensees hinauf: zum
Leuchtturm Dornbusch. Der Weg dorthin ist eine Tortur fürs Gesäß, denn
er besteht aus den so „beliebten“ quer liegenden Betonplatten. Oben
angekommen, stoße ich auf ein hölzernes Schild „Ende des Radweges“.
Welches Radweges?
Auf
dem endlich betonfreien, neu angelegten Weg radle ich weiter und stehe
nach wenigen hundert Metern vor dem wunderschönen weißen Leuchtturm mit
dem markanten roten Aufsatz.
Auf
der Homepage der Insel Hiddensee lesen wir: „Das „Leuchtfeuer
Dornbusch“ - so die fachmännische Bezeichnung - wurde in den Jahren
1887/1888 auf dem Schluckswieck,
einem 72 Meter über dem Meer ansteigenden Dornbuschhügel errichtet und
1888 in Betrieb genommen.“ Quelle
und mehr
Bei
Wikipedia
erfahren wir weitere interessante Fakten über die Insel: „Die Insel
Hiddensee wird von den Einheimischen auch „Sötes Länneken“, süßes
Ländchen, genannt. Auf der Insel wächst Sanddorn
in großen Mengen. Seine Früchte werden zu alkoholischen (Sanddornlikör
und Sanddorngeist) und alkoholfreien Getränken (kalter und heißer
Sanddornsaft), vitaminhaltigen Speisen (Sanddorntorte und -eis) sowie
Kosmetika u. a. verarbeitet. Daneben dominiert bei den heimischen
Produkten Fisch, vor allem frisch gefangen und geräuchert. Eine
Besonderheit ist der Hiddenseer Schmoraal, für den jede
alteingesessene Hiddenseer Familie und jedes Restaurant ein eigenes Rezept
hat.“
Vor
der Rückfahrt kehre ich noch bei dem beliebten Inselrestaurant „Zum
Klausner“ ein, dem eine Pension angegliedert ist. Endlich hat es
aufgeklart und man kann den grandiosen Blick auf Insel und Ostsee genießen.
Kurz vor Vitte stoße ich rechts der am Heimatmuseum aus Kloster herausführenden
Straße noch auf das Nationalparkhaus. Mehr
zu Hiddensee
Fazit:
Rügen ist landschaftlich ein Juwel, das jedoch noch ein wenig geschliffen
werden muss. Auch 2014, also 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, stehen
noch viele Aufgaben an, die zu bewältigen sind. Zum Teil gruselige Radwege
mit Betonplatten, grobem Pflaster und tiefen Sandlöchern sowie eine oft lückenhafte
Ausschilderung stellen an die Radler hohe Anforderungen. Häufig nervt
auch der starke Autoverkehr, wenn Radwege neben den Straßen zu befahren
sind - was zum Glück relativ selten vorkommt. In der Hauptsaison dürfte
sich das Problem noch verschärfen.
Die
Qualität der Hotels, die der Kunde der Mecklenburger Radtour am Ende per
Fragebogen bewerten kann, war ziemlich unterschiedlich. Ein Mal mussten
die Fahrräder in den Keller und hinaus getragen werden, was gerade für
die Zielgruppe Senioren nicht gerade zuträglich ist. Ein anderes Mal
mussten wir zwei Herren in einem verkappten französischen Bett schlafen:
zwar zwei Matratzen, aber auf einem durchgehenden Lattenrost. Gut war jeweils die
zentrale Lage der Hotels, so dass man abends zu Fuß schnell die attraktivsten
Stellen am Standort erreichen konnte.
Mecklenburger
Radtour
Der große deutsche
Radreiseveranstalter hat seinen Sitz in Stralsund und bietet unterstützenden
Service für Tourenradler an, die eigenständig unterwegs sein wollen,
also ohne Tourenleiter. Zum Service gehören neben zahlreichen
Informationen zu Sehens- und Wissenswertem entlang der Route ein
Kartenheft mit dem eingezeichneten Streckenverlauf und einer
Streckenbeschreibung, ein Reiseführer und eine Radwanderkarte der Region.
Übernachtet wird in vorgebuchten Hotels (inklusive Frühstück). Im
Angebot sind außerdem der Verleih von Tourenrädern sowie der Gepäcktransport
zwischen den Unterkünften. Kritik kann man am Ende der Tour in einem
Fragebogen äußern. Eine sechsköpfige Radelgruppe, die die Bornholm-Tour
gerade beendete, hatte Leihräder genutzt und zeigte sich mit dem Service
des Veranstalters insgesamt sehr zufrieden.
Informationen: Mecklenburger
Radtour und Touren
auf Rügen
Etappen/Entfernungen
Stralsund-Rambin-Dreschvitz-Patzig-Bergen
62 km (Variante 2)
Bergen-Sellin 40 km
Sellin-Binz-Neu Mukran 33 km, Sassnitz + 23 = 56 km
Sassnitz-Breege 57 km
Linktipps:
Ostseeküsten-Radweg
Radwegebau
auf Rügen - Zitat: "Bei der Planung der Radwege sollten auch
aktive Radler heran gezogen werden. Die wissen am besten, wo der Schuh drückt.
Und bitte immer daran denken, unsere Urlauber nutzen nur ungern straßenbegleitende
Radwege! Sie kommen wegen unserer schönen Natur, wollen Ruhe und
Entspannung. Autos sind das Letzte, was sie sehen. hören und riechen
wollen ..."
Radwanderführer

Die schönsten Radtouren auf Rügen - und
ein Bildband
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Spickzettel
Route: Rügen-Rundtour
Start/Ziel: Stralsund
Bahnanreise: über Hamburg bzw. Lüneburg/Büchen nach Rostock und
Stralsund
Länge: ca. 300 km
Schwierigkeit: auf Rügen gibt es noch viele
"ursprüngliche" Wege (Pflaster, Sand, Beton) und naturbelassene
Pfade sowie zahlreiche Steigungen, aber auch viele sehr gute Radwege und
kleine asphaltierte Straßen (siehe
Bericht)
Übernachten: Quartiere siehe Rügen-Homepage
Internet: offizielle Homepage
Radwanderführer/Karte: siehe unten

Bahnhofshalle in Stralsund.

Blick von der Marienkirche über
Stralsund.

Blick vom Rügendamm auf die neue,
2007 eröffnete Brücke und die Türme Stralsunds.

Betonplattenwege findet man auf Rügen
noch ziemlich häufig. Eine gute Federung fängt aber die meisten Stöße
ab.

Tolle
Piste, eindrucksvolle Wolkenkulisse: Weg nach Dreschvitz. 
Im
Südteil der Insel ist die Beschildung fast perfekt. 
Die
2500 km lange Deutsche Alleenstraße beginnt
in Sellin und zieht sich bis Konstanz am Bodensee.
Bergen: Marktplatz und Postgebäude.

Flotte
Fahrt: Straße nach Ketelshagen. 
Putbus
ist berühmt für seine weißen Häuser. 
Der
Obelisk im Circus und weiße Häuser
in Putbus. 
Hafen
Lauterbach bei Putbus. 
Das
Badehaus in Goor ist heute ein Nobelhotel. 
Rügen
besitzt viele Waldgebiete wie die Goor. 
Schöner
Blick auf die Ostsee bei Groß Stresow. 
Blick
über Garftitz auf das Jagdschloss Granitz.
Blick zum Strand von Göhren. 
Fischerhafen
Thiessow. 
An
der Steilküste auf dem Mönchgut bei Klein Zicker. 
Pfarrwitwenhaus
in Groß Zicker. 
Fischverarbeitung
im Hafen von Gager. 
Steilküste
am Reddevitzer Höft. 
Quirlig:
Fußgängerzone in Binz. 
Kraft-durch-Freude-Monstrum:
die rund 4,5 km lange, nie fertiggestellte Ferienanlage Prora. 
Neu-Mukran:
Fährhafen mit Bahnanschluss. Hier werden auch die Arbeitsplattformen für
die Offshore-Windenergieanlagen montiert. mehr 
Buchenwald
prägt einen großen Teil der Insel Rügen - hier auf dem Weg nach
Lietzow. 
Strandhotel
in Sassnitz. 
Elegante
Brücke in Sassnitz: Hier geht es vom Hafen hinauf in die Altstadt. 
Jetzt
ein Museum: Britisches U-Boot von 1963. 
Besuch
des Nationalpark-Zentrums Königsstuhl. 
Die
berühmte Viktoria-Sicht in der Stubbenkammer. 
Tolle
Ausstellungen: Geschichten über den Buchenwald werden individuell über
einen "Walkman" abgespielt. 
Toller
Radweg bei Nipmerow. 
Schloss
Spycker bei Glowe. 
Im
Hafen von Breede. 
Überfahrt
von Breede nach Hiddensee. 
Regen
auf Hiddensee im Hafen von Vitte. 
Hiddensee:
Leuchtturm auf dem Dornbusch. 
Hier
lebte und arbeitete Gerhart Hauptmann. 
Heimatmuseum
der Insel Hiddensee. 
Schönes
Flair im Hafen von Vitte. 
Rückfahrt
nach Stralsund. 
Zwischenhalt
in Neuendorf/Hiddensee. 
Himmlische
Ruhe und immer wieder neue Ausblicke auf den Leuchtturm - das Wahrzeichen
der Insel.
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