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Autor: Dieter Hurcks Copyright 6/2017 Von
der Mündung bis zum Neckar |
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für Zimmervermieter |
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Den Rhein aufwärts (1) Von Hoek van
Holland bis Köln Der Hauptstrom des
Rheindeltas ist die Waal, eine der meistbefahrenen Wasserstraßen
in ganz Europa. Andere Flussarme wie etwa der „Krumme Rhein“ mit
seinen zahlreichen, mittelalterlichen Burgen und Schlössern bildeten
lange Zeit die Nordgrenze des Römischen Reiches. Nicht zuletzt soll die
Linge erwähnt werden, die sich durch die Obstgärten der Betuwe-Region
schlängelt. Quelle und mehr: www.rheinradweg.eu/lander/niederlande
Anreise
mit der Bahn Quartiersuche
nicht ganz einfach Abteuer
Bahnfahren in Holland Der nächste
erreichbare Zug nach Rotterdam hatte ganze zwei Fahrradstellplätze
in einer Art Nische, die jedoch von einer syrischen Familie besetzt war.
Die Leute waren nett und verständnisvoll und zogen mit Kind, Kegel und
Gepäck in das Abteil um. Die Toiletten in diesem knallgelben IC-Zug
haben, wie auch noch einige Züge in Deutschland (2016 waren es noch 188
Regionalzüge), einen Abfluss ins Gleisbett und dürfen in Bahnhöfen
nicht benutzt werden (kurz: Plumpsklos). Bemerkenswert: Das Fahrradlogo
draußen am Zug war größer als das „Fahrradabteil“. Link-Tipp:
Fahrradtransport
und Reparatur in Holland Ankunft in Rotterdam Da die Strecke
nach Hoek van Holland gesperrt war, mussten wir per Fahrrad dorthin
rollen. Breite Radwege in roter Farbe führen vom Bahnhof Centraal in
Rotterdam in alle Himmelrichtungen. Ein Schild weist nach Hoek van
Holland: die Route 8 = 31 km. Also auf nach Westen! Die Route 8 bzw.
der ausgeschilderte Weg zur Nordseeküste hat mit dem Rheinradweg nichts
zu tun; den sparten wir uns für die „richtige“ Tour am nächsten Tag
auf. So radelten wir
durch Betonschluchten und neben lauten, verkehrsreichen Straßen und
Autobahnen unserem Ziel entgegen. Donald Trump würde sagen: "Holland
ist eine laute Stadt". Aufgrund mehrerer Baustellen verfuhren wir uns
ein paar Mal. Durch Maassluis lotste uns eine resolute Dame in flottem
Tempo, bis wir den richtigen Weg wiedergefunden hatten. Nächstes Ziel: Schiedam
am alten Maasufer. Die Stadt ist durch die Genever-Brennerei und ihre fünf,
einst welthöchsten Windmühlen bekannt geworden ist. Letztere sind unübersehbar
und tolle Fotomotive. Beschilderung in Holland Beim Trip durch
die Altstadt von Schiedam fanden wir auch ein schönes Lokal vor
der Bibliothek und die Rijnfietsroute, die hier mit 11a und 11b bezeichnet
ist. Dazu sind jeweils nummerierte Knotenpunkte ausgeschildert. Um diese
optimal nutzen zu können, sollte man sich vor der Tour eine niederländische
Fahrradkarte beschaffen. Zum Beispiel hier:
www.holland-aktiv.com/radkarten-knotenpunkte.php
(Radkarten je 9,30 €)
Das Knotenpunkt-System
ist ein Radwegenetz mit nummerierten Punkten und einer einheitlichen, gut
sichtbaren Beschilderung zwischen den einzelnen Knotenpunkten.
Knotenpunkte befinden sich an Kreuzungen oder Abzweigen und sind an weißen
Schildern mit grünem Rand gut zu erkennen. An fast jedem Knotenpunkt
befindet sich eine Übersichtstafel mit einem Kartenausschnitt und den
Knotenpunkten in der Umgebung. Die Entfernungen zwischen den einzelnen
Knotenpunkten sind auf den Radkarten und auf den Knotenpunkt-Tafeln in
Kilometern angegeben. Neben dem
Knotenpunkt-Netz sind die LF-Routen, „Landelijke Fietsroutes“
eingezeichnet. Diese Radrouten erstrecken sich landesweit und bilden ein
Netz von Radfernwegen. Die LF-Radstrecken können in zwei Richtungen
gefahren werden. Die Beschilderung unterscheidet deshalb je nach Richtung
zwischen z.B. LF3a oder LF3b. Die Routen führen fast immer über ruhige
asphaltierte oder befestigte Wege, gelegentlich über Radwege entlang der
Landstraße und selten über unbefestigte (Wald)wege. Der Rheinradweg
(Rijnfietsroute) ist in den Niederlanden ebenfalls mit LF-Nummern
bezeichnet, lauf Bikeline-Radwanderührer ab der Nordsee stromaufwärts
bis Arheim mit LF 12a, 11b, 2b, 12b, 17b, 4b, 3b. Übersicht
aller LF-Routen mit GPS-Tracks:
www.hollandfahrradland.de/radfernwege/gps-tracks
Rheinradweg in
Holland von Millingen bis Hoek van Holland (GPS-Track): www.hollandfahrradland.de/uploads/gpstracks/Rijnfietsroute.zip
Gute Tipps zum
Radeln in Holland gibt es auch
hier: www.nach-holland.de/reisen/unterwegs/mit-dem-fahrrad
Rheinradweg von West nach Ost (GPS-Track) im NL-Routenplaner bis Millingen Zu beachten
ist, dass es den Rheinradweg in verschiedenen Varianten gibt, da er oft an
beiden Seiten des Stromes entlangführt und in den Niederlanden noch
diverse andere Verläufe bietet. Also wartet schon eine Herkulesaufgabe
bei der Vorbereitung. Man kann natürlich seine Tour auch dem Zufall überlassen
und erst unterwegs entscheiden, wo es denn nun weitergehen soll. Was
stressfreier ist, muss jeder für sich entscheiden. Unsere Pension in Hoek
van Holland erreichten wir nach 37 km. Von Hoek van Holland nach Gorinchem
(82 km) Das milde Wetter
in der zweiten Maihälfte 2017 bescherte uns einen herrlichen Abend an der
Nordseeküste. Der weiße Strand und die lange Mole vor Hoek van Holland
waren beeindruckend und hinterließen unvergessliche Erinnerungen. Am nächsten
Morgen konnte es, mit dem nötigen Proviant von Aldi Holland oder Lidl im
Gepäck, endlich losgehen. Diesmal nahmen wir
also die Rijnfietsroute unter die Räder, die vielfach direkt am Ufer
entlangführt. Durchs Häusermeer und Verkehrsgewimmel von Schiedam
allerdings hätten wir ohne mein GPS-Gerät (Teasi One) nicht so ohne
weiteres gefunden. Durch Rotterdam führt der Radweg wieder flussnah,
zackt aber auch ein paar Mal und führt meistens neben lauten Straßen
ostwärts. Dann taucht neben stattlichen Hochhauskomplexen die Erasmusbrücke
auf, die genau 1000 Flusskilometer von der Rheinbrücke in Konstanz
entfernt sein soll. Vorbei am Museumshafen biegen wir auf die Brückentrasse.
Vorbei am Stadion folgen wir der Route LF 2a bis Ridderkerk, wo er Weg plötzlich
endet. Des Rätsels Lösung: Hier müssen wir auf die Fähre nach
Kinderdijk warten. Auch andere Linien legen hier an, etwa nach Dordrecht. Windmühlenparadies Die Mühlen von
Kinderdijk gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in den
Niederlanden. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von 19 Windpumpen,
die dazu dienen, das anfallende Wasser aus den Poldern abzupumpen, um so
den Boden landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Die Mühlen pumpen das
Wasser in den Nieuwen Waterschap, welcher in den Fluss Lek fließt. Sie
wurden im 18. Jahrhundert erbaut, nachdem sich die älteren Kanalsysteme
als wenig effektiv erwiesen. Quelle und mehr: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderdijk Abkürzung
nach Gorinchem Gorinchem,
oft auch nach der Aussprache Gorkum
oder Gorcum
geschrieben, ist eine Stadt und Gemeinde in der niederländischen Provinz
Südholland und zählte 2016 rund
35.000 Einwohner. Zur Stadt gehört ein großes Industriegelände (Avelingen)
mit Binnenhafen, wo sich eine Schiffswerft, Maschinen- und andere Metall
verarbeitende Fabriken sowie Großhandelsunternehmen befinden. Die
Festungswerke mit dem Dalemer Stadttor können zu den Sehenswürdigkeiten
gezählt werden. Sie wurden 2001 restauriert. Im ehemaligen Rathaus (1860
erbaut) ist das Stadtmuseum untergebracht. Gorinchem hat noch einige alte
Häuser. Am Flüsschen Linge,
das ebenfalls durch die Gemeinde fließt, gibt es einen Jachthafen. Quelle und mehr: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gorinchem Nächstes
Ziel: Arnheim (99 km) Von
Gorinchem nach Arnheim radeln wir vorbei am Fort Vuren entlang der Waal über
Vuuren und Herwijnen, während die Route in unserem Bikeline
über Asperen führt. Da haben wir wohl den Abzweig übersehen; doch die
Waal-Route führt auf erstklassigen Wegen am Wasser entlang und ist sehr
idyllisch. In Varik legen wir beim Café Veerhuis direkt am Radweg
nach 37 km Radelstrecke eine Pause ein. Hinter Tiel queren wir den Kanal
und radeln dann nach Norden. Kartenausschnitt: https://www.google.de/maps/@51.9053347,5.4198918,13z
Östlich
von Wijk, bei Eck en Wiel, nehmen wir die Fähre nach Amerongen
(Foto) und sind - nach 60 km Wegstrecke - wieder auf dem regulären Rheinradweg
(am Nederrijn), auf dem wir nun über Rhenen (Gelegenheit zu einer
Kaffeepause) nach Wageningen rollen. Über Renkum und Oosterbeek
erreichen wir, mal durch Grün, mal entlang verkehrsreicher Straßen, das
quirlige Arnheim (in der Landessprache ohne das i = Arnhem). Arnheim
hat rund 155.000 Einwohner (2016), ist Hauptstadt der niederländischen
Provinz Gelderland und liegt am Nederrijn, einem relativ kurzen Abschnitt
des Rheins nach der Rheinteilung, bei der die Waal
und der Nederrijn, der spätere Lek, entstehen. Im
Zweiten Weltkrieg versuchten alliierte Streitkräfte im September 1944 im
Rahmen der Operation Market Garden die Brücke von Arnhem über den Rhein
zu erobern, um sich so einen Weg nach Deutschland zu bahnen. In einem
ihrer letzten siegreichen Kämpfe konnte die Wehrmacht die Schlacht jedoch
für sich entscheiden, was zum Scheitern der alliierten Operation
„Market Garden“ beitrug. Durch diese Schlacht wurde die Stadt schwer
beschädigt. Nach der Schlacht zwang die Wehrmacht die damals 95.000
Einwohner die Stadt zu verlassen. Die Koepelkerk in Arnheim Die
beiden Brücken über den Nederrijn in der Nähe der Innenstadt werden
vielfach noch Oude Rijnbrug (Alte Rheinbrücke, John-Frost-Brücke,
bekannt vom Film “Die
Brücke von Arnheim”)
und Nieuwe Rijnbrug (Neue Rheinbrücke, Nelson-Mandela-Brücke) genannt.
Von
Arnheim nach Xanten (71 km) Der
Tag des grenzüberschreitenden Fahrradverkehrs brachte in Arnheim
zunächst die Überquerung des Rheins auf der Nelson-Mandela-Brücke
gen Südwesten. Nachdem wir gestern rund eine Stunde Regen hatten, scheint
heute wieder die Sonne und der leichte Westwind meint es gut mit uns. Auch
der Weg auf dem Deich bis Huissen ist erste Sahne. Nach neun
Kilometern Radelstrecke steht wieder mal eine Fährüberfahrt bevor. Auf
dem östlichen Ufer radeln wir nun gen Pannerden und müssen uns
beim Fähranleger Millingen entscheiden, ob wir übersetzen oder
Richtung Emmerich weiter am östlichen Ufer fahren wollen. Da die nächste
Fähre noch mehr als eine halbe Stunde auf sich warten lässt, rollen wir
nun, den Oude Waal - einen Altarm - querend und an einem See vorbei
über Tolkamer bis zur Rheinbrücke Emmerich, wo wir den von
zahlreichen Schiffen befahrenen Strom wieder überschreiten und flussnah
bis nach Grieth fahren. Dort legen wir beim genossenschaftlichen
Dorfladen mit angeschlossenem Gastgarten nach 47 zurückgelegten
Kilometern erstmal eine ausgiebige Pause in. Vorher
durchfuhren wir den Emmericher Ortsteil Elten. Das
5000-Einwohner-Grenzdorf wird fast vollständig von den Niederlanden
umschlossen wird und ragt wie eine Landspitze in das Nachbarterritorium
hinein. Es hat eine interessante Geschichte - und viel Autoverkehr. Quelle
und mehr Emmerich -
erste Stadt in Deutschland Zu
den ältesten Gebäuden in Emmerich, das im 2. Weltkrieg nahezu ausgelöscht
wurde, zählt das 1939 vollendete Rathaus. Ihm gegenüber liegt das Rheinmuseum. Die interessanten Ausstellungen widmen sich sowohl der
Rheinschifffahrt und der engen Verbindung Emmerichs zu Deutschlands
bedeutendstem Fluss als auch der Stadtgeschichte selber. Vom Museum sind
es nur wenige Schritte bis zur schönen und überaus langen Rheinpromenade, die mit viel Aufwand in den letzten Jahren neu
gestaltet wurde. Quelle
und mehr Xanten
- römische Geschichte pur Die
Römer-, Dom- und Siegfriedstadt Xanten hat rund 21.500 Einwohner
und blickt auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück. Ihre Anfänge
liegen in der Errichtung des Legionslagers Vetera und der Colonia Ulpia
Traiana im Römischen Reich und setzen sich fort mit der Gründung des
Stifts St.
Viktor im 8. Jahrhundert. Nach Eröffnung des Archäologischen Parks und des Freizeitzentrums wurde
Xanten 1988 zum ersten staatlich anerkannten Erholungsort im
Regierungsbezirk Düsseldorf sowie ab 2014 zum Luftkurort. Xanten hat eine bemerkenswerte Geschichte: Etwa im 12 v. Chr. wurde das römische Legionslager Vetera auf dem Fürstenberg nahe dem Ortsteil Birten gegründet. Es sollte als Ausgangspunkt für Feldzüge ins rechtsrheinische Germanien dienen und war bis zu seiner Vernichtung im Rahmen des Bataveraufstands im Jahr 70 n. Chr. dauerhaft durch 8.000 bis 10.000 Legionäre besetzt. Nach der Zerstörung des Lagers Vetera I wurde nahe diesem ein zweites Lager, Vetera II, errichtet. Die Kriemhildmühle in Xanten:
Am Abend war sie in Betrieb Neben
den Zeugnissen aus der Römerzeit besitzt Xanten ein weiteres sehenswertes
Bauwerk: die an die Stadtmauer gebaute Kriemhildmühle.
Von dort ist es nur ein kurzer Weg vorbei am gotischen Doms
(Grundsteinlegung war 1263) zum Marktplatz. Der St.-Viktor-Dom
wurde erst nach 281 Jahren vollendet und zum Zentrum des niederrheinischen
Archidiakonats. Am Markt ragt die weiße evangelische Kirche in den
Himmel. Quelle und mehr zur Geschichte Xantens: Wikipedia
Von
Xanten nach Düsseldorf (Nierst, 85 km) An
diesem Tag ist Düsseldorf das Ziel. Eine erschwingliche Unterkunft finden
wir, vom Rheinufer in Kaiserswerth aus diverse Adressen anrufend, in Nierst
und radeln fast 3 km wieder zurück. In dem kleinen Ort nahe des
Rheinufers ist es ruhig, das Gasthaus hat einen Biergarten vor dem Haus
und bietet eine gute Speisenauswahl für das Abendbrot. Aber erstmal hinkommen: Von Xanten radeln wir durch den Rheinbogen gegenüber von Wesel. Wer die Stadt besuchen möchte, kann auf kurzem Weg über die Rheinbrücke ins Zentrum gelangen. Wesel hat bei rund 60.000 Einwohnern den Status einer Großen kreisangehörigen Stadt, liegt an den Flüssen Rhein und Lippe und hat mehrere Großstädte in der weiteren Umgebung. Im Spätmittelalter entwickelte sich Wesel zu einer bedeutenden Handelsstadt und erreichte 1407 die Aufnahme in den Hansebund. Aus der Hansezeit stammt das historische Rathaus, dessen im Zweiten Weltkrieg zerstörte Fassade bis 2011 rekonstruiert wurde. Auch der evangelische Willibrordi-Dom hat nach verschiedenen Bauphasen wieder das Erscheinungsbild des 16. Jahrhunderts. Die Zitadelle
Wesel (1688–1722, 1809) war die einstmals größte Festungsanlage
des Rheinlands. Es existiert jedoch nur noch ein -der Stadt zugewandter-
gut erhaltener Rest der Festung. Über Büderich führt der Rheinradweg uns linksrheinisch ziemlich nah am Fluss weiter gen Rheinberg. Hier hat der Strom weite Flächen, um sich bei Hochwasser auszudehnen. Die Stadt hat rund 31.000 Einwohner. Von der ehemaligen Festung Rheinberg ist aktuell das Zentrum des Ortes von einem weitgehend erhaltenen ehemaligen Wallgraben umgeben, der in der Zeit zwischen 1290 und 1311 für die erste Befestigungsanlage mit Stadtmauer und Türmen erbaut wurde. Der trockengelegte Wallgraben ist in seinem heutigen Aussehen die einzig erhaltene Anlage dieser Art in Nordrhein-Westfalen. Von den bis auf die Grundmauern zurück gebauten Festungsanlagen sind die zugehörigen Erdwerke als Reste heutzutage noch gut im nördlichen und östlichen Teil der Stadt zu erkennen. Quelle und mehr: Wikipedia Eine Besonderheit Rheinbergs stellt die Fossa Eugeniana dar. Dabei handelt es sich um einen 1626 begonnenen, nie vollständig fertiggestellten, in Teilen jedoch erhaltenen Kanal zwischen Rhein und Maas. Seine Breite beträgt etwa 4,3 m (soweit noch feststellbar), seine Länge fast 50 km. Der Kanal war dazu gedacht, die seinerzeit zu Spanien gehörigen, aber abtrünnigen niederländischen Provinzen vom gewinnbringenden Handel auf dem Rhein abzuschneiden. Es sollte kein weiteres Geld in deren Kriegskassen gebracht werden. Duisburg - Stadt der Superlative Duisburg hat
nicht nur den größten Binnenhafen Europas, sondern auch die meisten
Brücken und nach Hannovers Eilenriede den zweitgrößten Stadtwald.
Eine Radtour entlang des
Rheins zwischen Duisburg und Düsseldorf ist zugleich ein Ausflug
in die Industriegeschichte dieser Region. Von Rotterdam bis
Duisburg herrscht wohl der regeste Schiffsverkehr auf dem Rhein. Bei Wikipedia lesen wir: "Die Duisburg-Ruhrorter Häfen befinden sich an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Sie gelten als größter Binnenhafen Europas, in Gesamtbetrachtung aller öffentlichen und privaten Hafenanlagen als größter Binnenhafen der Welt. Mit einer Gesamtfläche von 10 km² zieht sich der Bereich des eigentlichen Hafens von den Hafenbecken an der Ruhrmündung entlang des Rheins aufwärts bis nach Duisburg-Rheinhausen. Die 21 öffentlichen Hafenbecken haben eine Wasserfläche von über 180 ha. Die Uferlänge beträgt 40 km, davon 15 km Umschlagufer mit Gleisanschluss." Quelle und mehr: Wikipedia Duisburg
- die Brückenstadt Die
1966 bis 1971 gebaute Autobahnbrücke zwischen den Duisburger Stadtteilen
Neuenkamp und Homberg gehört mit einer Spannweite von 350 m zu den größeren
Rheinbrücken. Sie verbindet mit einer Länge von 777 m im Zuge der A40
(Ruhrschnellweg) das Ruhrgebiet mit dem Niederrhein und den nahe gelegenen
Niederlanden. Die Schrägseilbrücke, bei der die 108 Seile in 12
Seilgruppen von zwei stabförmigen 50 m hohen Pylonen aus fächerförmig
in der Mittelstreifenachse verlaufen, hat auf 36 m Breite Platz für sechs
Fahrspuren und einen Rad-/Fußweg. Gleich
neben der Ruhrmündung steht die Friedrich-Ebert-Brücke. Sie wurde
1907 zwischen der Hafenstadt Ruhrort und der Stadt Homberg errichtet und
gegen Ende des 2. Weltkriegs von deutschen Truppen gesprengt. Als Ersatz
wurde 1954 die nach dem ersten demokratisch gewählten Reichspräsidenten
Friedrich Ebert benannte Zügelgurtbrücke fertig gestellt. Mit einer
Gesamtlänge von 548 m - Spannweite 285 m - ist sie die fünftgrößte Hängebrücke
Deutschlands und hängt an 80 Seilen. Die bekannteste der Duisburger Brücken ist jedoch die Brücke der Solidarität. Sie verbindet die Duisburger Stadtteile Rheinhausen und Hochfeld bei Rheinkilometer 775,29. 1987 erhielt Rheinhausen durch den Widerstand gegen die Schließung des dortigen Stahlwerks große Medienpräsenz. Am 10. Dezember 1987 besetzten Krupp-Arbeiter die Rheinbrücke und protestieren damit gegen die Schließung ihres Werkes. Es folgten große Demonstrationen gegen die Schließung des verbliebenen Hüttenwerks. Monatelange Mahnwachen begleiteten die Auseinandersetzungen. Rheinhausen wurde damit zum Synonym für die Stahlkrise. Die Brücke wurde am 20. Januar 1988 von den Arbeitnehmern in Brücke der Solidarität umbenannt. An diesem Tag zogen 50.000 Stahlkocher aus über 60 Hüttenwerken zur Brücke. Die Jugendvertreter der Krupp-Lehrwerkstatt fertigten über Nacht das neue Namensschild. Wenig später wurde der Name von der Stadt Duisburg offiziell übernommen. Quelle und mehr sowie Wikipedia Die Brücke sieht man vom linksrheinischen Radweg aus in der Ferne hinter einem großen Brachgelände. Vom einstigen Krupp-Stahlwerk ist nur das Pförtnerhaus 1 noch übrig geblieben. Und so kam es genau zu dem Standort: Friedrich Alfred Krupp entschloss sich weitblickend, umfangreiche Grundstückskäufe auf der linken Duisburger Rheinseite zu tätigen. Die dortige Agrarlandschaft wurde nur durch verstreut liegende Ziegeleifelder und Abgrabungenstandorte unterbrochen. Einige wenige Bauerngehöfte entlang der Bliersheimerstraße, im Bereich südlich des heutigen Gaterwegs, waren die einzigen Siedlungsstandorte im zukünftigen Werksbereich. Die mit dem Hüttenwerk entstandene Beamtensiedlung Bliersheim erinnert heute namentlich an diese ehemalige Gemeinde und das Dorf Bliersheim. Quelle und mehr Rheinhausen geht nahezu unmerklich in den Ort Friemersheim über. Nahe des Rheinradwegs kann man die alte Schule und das ehemalige Lehrerhaus bewundern. Wasserturm
Friemersheim Uerdingen Lange Jahre wurde in Uerdingen
Schnaps destilliert: Noch 2006 produzierten in Uerdingen durchschnittlich
elf Mitarbeiter in 12.000 300-Liter-Limousin-Eichenfässern Weinbrand. Die
Firma Racke zog sich 2006 vollständig aus dem Spirituosengeschäft zurück.
Seitdem ruht der Betrieb weitestgehend. Noch immer hält die Familie
Melcher die Rechte an den Marken „Dujardin Imperial“, „Melchers
Rat“ und „Uerdinger“, jedoch wird lediglich „Uerdinger“ noch
immer in Uerdingen destilliert. Vorbei am Dujardin-Werk und einigen seit Jahren leerstehenden und baufälligen Industriebauten passieren wir auf dem Rheindamm den Meerbuscher Ortsteil Nierst und erreichen bald Langst-Kierst, von wo wir mit der Fähre nach Kaiserswerth übersetzen, Düsseldorfs nördlichsten Stadtteil.
Von Meerbusch-Nierst nach Köln
(85 km) Bis
Düsseldorf radeln wir an diesem Tag zunächst linksrheinisch von Nierst
über Büderich bis zur Theodor-Heuss-Rheinbrücke, wo wir den
Strom queren und nun immer am Rhein entlang die Nordrhein-Westfälische
Landeshauptstadt durchqueren. Natürlich ist auch ein Abstecher in die Düsseldorfer
Altstadt drin, der an der berühmten Gaststätte „Zum Uerige“
vorbeiführt. Falls man nicht gerade morgens vor zehn Uhr hier
vorbeikommt, wenn das Lokal noch geschlossen hat, kann man hier ein wenig
von der Düsseldorfer Altbier-Tradition erleben. Einfach mal reinschauen! Altbiertradition Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf Düsseldorf ist natürlich auch eine Stadt der Brücken. Die Theodor-Heuss-Brücke ist eine der insgesamt sieben Düsseldorfer Rheinbrücken, von denen sechs dem Straßen- und eine dem Eisenbahnverkehr dienen. Sie wurde bei ihrer Eröffnung im Jahr 1957 offiziell und wird noch heute umgangssprachlich Nordbrücke genannt. Sie gilt als die erste Schrägseilbrücke Deutschlands und bildet zusammen mit der Oberkasseler Brücke und der Rheinkniebrücke die ursprüngliche „Düsseldorfer Brückenfamilie“, die die Entwicklung dieses Brückentyps weltweit für viele Jahre maßgeblich beeinflusst hat. Mehr
über Düsseldorf: Wikipedia
Wieder auf dem Rheinradweg, passiert man automatisch den Landtagsbau von NRW. Das im Oktober 1988 eingeweihte „Haus des Landtags“ befindet sich ganz in der Nähe des Medienhafens. Der Neubau des Landtags gab den Anstoß zu einer grundlegenden Umgestaltung seiner Umgebung durch die Projekte Rheinufertunnel, Rheinuferpromenade und Rheinpark Bilk. MedienHafen (Foto): Die modernistische Schreibweise passt zum architektonischen Konzept bei der Umgestaltung des alten Hafens. Hierbei leisteten internationale renommierte Architekten wie Frank O. Gehry, David Chipperfield, Joe Coenen, Steven Holl und Claude Vasconi ihren kreativen Beitrag zum Gesamtbild. Quelle und mehr Nachdem wir die große Straßenbrücke, die nach Neuss hinüberführt, unterquerte haben, radeln wir flussnah Richtung Volmerswerth, wo wir uns aufgrund schlechter Beschilderung verfahren. Manche Radwegweiser waren so verblasst, dass man rein gar nichts mehr erkennen konnte. Mit Karte und Bauchgefühl kriegen wir dann doch die Kurve nach Süden, um dann bei Himmelgeist einen unnötigen Bogen durch den Rheinarm zu fahren. Vorbei an Benrath, wo wir bei den Rheinterrassen eine kleine Pause einlegen, und dem Haus Bürgel (Römisches Museum) Richtung Monheim führt der Radweg oft entlang lauter Straßen. Tipp: Fahren Sie bei Volmerswerth/Flehe über den Rhein und linksrheinisch weiter. Das erspart Ihnen viel Stress und ermöglicht zudem einen Besuch des sehenswerten Städtchens Zons. Dorthin kann man auch später noch, kurz hinter Benrath, per Fähre (ausgeschildert) hinüberwechseln. Man muss dann zwar die Ford-Werke umfahren, erspart sich aber den nervigen Weg rund um die Bayernwerke in Leverkusen. Die Fleher Brücke (Foto) hat den höchsten Brückenpylon in Deutschland und die größte Spannweite aller Schrägseilbrücken in Deutschland. Bei ihrer Fertigstellung war sie mit einer Hauptspannweite von 368 m zudem die am weitesten gespannte einhüftige Schrägseilbrücke der Welt. mehr zur Rheinbrücke Flehe Abzweig zur Fähre nach Zons Zons
(ehemals Feste Zons genannt, ist seit der kommunalen Neugliederung 1975
Stadtteil der Stadt Dormagen
im Rhein-Kreis Neuss mit gut 5.400 Einwohnern. Den Kern der Gesamtfestung
bildete die stark umwehrte Burg Friedestrom, die der Sitz des bischöflichen
Schultheiß war. Verwaltung und Sicherung des Zolls und die Verwaltung des
neu geschaffenen Amtes Zons hatten ebenfalls ihren Sitz in der Burg. Der
planmäßige Bau der Zollfestung mit Stadtmauer wurde wahrscheinlich bis
im 15. Jahrhundert vollendet. Die rechteckig bis trapezförmig angelegte Stadt umgibt eine basaltverstärkte Mauer, die sich ca. 300 m in Nord-Süd-Richtung und 250 m in West-Ost-Richtung erstreckt. An den Eckpunkten befinden sich verschieden ausgeführte Türme. Quelle und mehr: Wikipedia Wir
bleiben jedoch auf der rechtsrheinischen Seite und radeln an Monheim
vorbei nach Hitdorf, wo ebenfalls eine Fähre die Ufer verbindet.
Kurz hinter Hitdorf queren wir die Mündung der Wupper. Hier führt
der Rheinradweg neben der Autobahn 59 entlang, unterquert die A 1 und
schwenkt hinter dem Neuland-Park, vor Wiesdorf, „landeinwärts“.
Viel Lärm begleitet uns nun, ehe es nach einer gefühlten Ewigkeit bei Flittard
wieder an den Rhein geht. Bei meiner Radtour auf der Deutschen
Fußballroute NRW bin ich hier ebenfalls lang gefahren, wenn auch
in entgegengesetzter Richtung, aber näher am Rhein und auf einer
wesentlich ruhigeren Straße mit schönen Villenhäusern. Leverkusen hat
über 160.000 Einwohner. Wie
dem auch sei: Auf beiden Seiten gelangt man letztendlich nach Köln.
Ab Leverkusen sind es noch gut 16 km. Wer früh genug in Köln ankommt und
dort eine Unterkunft bezieht, sollte unbedingt eine Stadtführung
mitmachen. Es gibt sogar Führungen
per Fahrrad. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kann man natürlich auch im Internet anscheuen, etwa hier. Buchtipp: Welterbestätten in Deutschland - Köln Welterbe: der Kölner Dom Vor dem Dom steht eine Kopie der beiden auf den Türmen thronenden Kreuzblumen in Originalgröße (oben) - Erläuterung auch auf Kölsch. Wir hatten einen kompetenten privaten Stadtführer, der uns nicht nur in den Dom und die Altstadt führte, sondern auch auf das Hochhaus Triangel. Das innovative Bürohochhaus (Eintritt: 3 Euro) wurde 2005 vollendet und gilt schon jetzt als markantes Wahrzeichen der rechtsrheinischen Stadtkulisse. Das über 100 Meter hohe Gebäude liegt vis-à-vis zum Kölner Dom, unmittelbar am Rheinufer von Köln-Deutz und in direkter Nachbarschaft zur Koelnmesse. Teil 2: Von Köln nach Mannheim
Etappen/Entfernungen 1.
Rotterdam-Hoek van Holland 46 km (mit Verfahren!)
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Spickzettel Die Mole in Hoek van Holland Kriegserinnerungen am Rheinufer von Hoek van Holland Eine der riesigen Mühlen in Schiedam Centraal-Bahnhof in Rotterdam Riesige Schiffe und Hochhäuser in Rotterdam 1000 Fluss-km von Konstanz: die Erasmusbrücke in Rotterdam Einige der 19 Mühlen in Kinderdijk Radwandersystem in Holland: LF-Routen und Knotenpunkte Die Waal bei Gorinchem Kriegserinnerungen in Gorinchem Flusslandschaft in Gorinchem Sehenswerte Stadt: Dalemer Tor in Gorinchem Rheinbrücke bei Zaltbommel Quirlinge Stadt unweit der Grenze zu Deutschland: Arnheim Die letzten Häuser in den Niederlanden bei Tolkamer Rheinüberquerung bei Emmerich Emmerich-Skyline hinter den Rheinwiesen Charmanter Pausenplatz: Dorfladen in Grieth Ehemaliges AKW Kalkar, heute Familienfreizeitpark Amphietheater in Xanten Der Xantener Dom Rhein bei Büderich Auto- und Eisenbahnbrücke bei Moers Ruhrmündung mit Rheinorange Friedrich-Ebert-Brücke von Ruhrort nach Homberg Idyllisches Friemersheim bei Rheinhausen Ein ungewöhnlicher Wasserturm steht in Friemersheim Fähre von und nach Kaiserswerth Riesige Brücken überspannen den Rhein Altstadtbesuch: das Düsseldorfer Rathaus Direkt am Rheinradweg: Landtag von NRW Das Gehryhaus (vorn) am MedienHafen Markante Fußgängerbrücke Etwas schäbig: Radwegweiser am Rheinradweg Das Triangel-Hochhaus in Köln Kölner Südbrücke - dort ist die Bratwurstbude aus dem Köln-"Tatort" geparkt. Touristenattraktion Nr. 1: der Kölner Dom Beeindruckend: die Fenster im Dom Die DVD zur Tour von
Hoek van Holland nach Mannheim folgt voraussichtlich im Herbst;
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