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Autor: Dieter Hurcks Copyright 4/2005 Teil
1: Von
Flensburg nach Gelting radeln! |
Einträge
für Zimmervermieter |
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Ostseeküsten-Radweg (1)Schleswig-Holstein per
Rad entdecken
Dieser erste Teil des Radreisereports berichtet von den Erfahrungen auf der Radtour entlang der Ostseeküste von Flensburg nach Lübeck.
Wer nun meint, entlang der Ostsee wäre das Gelände flach, der täuscht sich gewaltig. Ein Blick auf das Höhenprofil unten zeigt, dass man hier mit einem steten Auf und Ab zu rechnen hat. Weht einem dazu noch der Wind ins Gesicht, gerät manch einer bald gewaltig ins Schwitzen.
Eine ganze Rum-und-Zucker-Meile erinnert heute die Flensburger und ihre Gäste daran, dass der Handel mit den Kolonien in Dänisch-Westindien der Stadt Flensburg im 18. und 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit beherrschte, von der heute noch prächtige Kontorhäuser und Kaufmannshöfe in der historischen Altstadt zeugen. Wendet man sich nach Norden und radelt durch das Nordertor, erreicht man nach wenigen Kilometern Kupfermühle und die Grenze zu Dänemark. Deutschlands Niederlage im 1. Weltkrieg hat dazu geführt, das Flensburg Grenzstadt wurde. Nach einer Volksabstimmung 1920 wurde die heutige Grenze gezogen und Nordschlewswig Dänemark zugeschlagen. Auf der Homepage der Stadt Flensburg lesen wir kurz und knapp diese Stadtinfo: "Rund 89.000 Einwohner (Stand: Dezember 2008), 1.900 Hektar Feld, Wald und Wiesen, eine Förde mit Anschluss an die Ostsee, eine historische Altstadt, ein weltoffener Auftritt als Hafenstadt mit Geschichte und viel Platz für neue Bürgerinnen und Bürger - das ist Flensburg!" Langjährige Tourenradler haben bestimmt schon mal was vom Ochsenweg gehört, der hier beginnt oder endelt - ganz nach dem persönlichen Standpunkt: "Schon seit geschichtlicher Zeit führt der alte Heerweg, auch Ochsenweg genannt, von Norden nach Süden, verbindet Jütland mit dem europäischen Kernland und kreuzt vor den Toren der Stadt Flensburg die Handelsstraße von Angeln nach Friesland." Flensburg-Homepage Unser Tagesziel heißt Gelting und ist noch gut 55 km entfernt. So brechen wir auf und lassen die Kirchen St. Martin und St. Nikolai hinter uns. Bald passieren wir das stattliche Gebäude des größten deutschen Punktesammlers: des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Mit dieser Behörde hat manch sündiger Autofahrer schon Bekanntschaft schließen müssen. Vorbei an den mächtigen Gebäuden der Marineschule Mürwik - dort kann wer will sich die Militärgeschichtliche Sammlung anschauen und erfährt u.a., dass Dömitz hier die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches verkündete - radeln wir Glücksburg entgegen, das wir gegen 13 Uhr erreichen. Strahlend hell dominiert das riesige Hotel den weißen Strand, der bei uns erstmals maritime Gefühle aufkeimen lässt. Passenderweise heißt der Bau auch Strandhotel. Jetzt hat uns die Ostsee wirklich in ihren Bann geschlagen. Von der anderen Seite der Bucht grüßt Dänemark herüber. In den Ort sind es drei Kilometer, und ein Besuch des Wasserschlosses lohnt sich allemal. mehr Wir radeln durch Schwennau mit seinem malerischen, reetgedeckten Schwennauhof von 1769, schneiden die Halbinsel Holnis bei Schausende ab und wenden uns nun nach Osten. Der Radweg folgt zunächst dem Strand, wendet sich dann aber der Küste ab. Bei Wahrberg geht´s entlang einer Hecke auf schmalem Grasweg bergauf. Oben angekommen, hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Ostsee. Das Land wird hügeliger. Über Westerholz geht´s nach Neukirchen und Steinbergholz. Von hier kann man entweder weiter in Küstennähe fahren oder neben der Bundesstraße 100 direkt nach Gelting, wo unser Quartier liegt. Wir wählen letztere Möglichkeit und haben so am Abend noch genügend Zeit, das Naturschutzgebiet Geltinger Birk zu erradeln und die stattliche Windmühle Charlotte (Foto unten) zu bewundern - für mich eine der schönsten Mühlen Deutschlands überhaupt. Die Abendausfahrt brachte immerhin nochmal 17 km auf den Tacho und tolle Eindrücke von der Natur auf dieser Halbinsel, auf der der BUND eine Naturschutzstation betreibt.
Auf
der Tour werden wir neben vielen Leuchttürmen auch eine Reihe von
Windmühlen und Wassermühlen sehen. Sie werden vom Verein
zur Erhaltung der Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und
Hamburg e.V. unterhalten und bilden häufig ansehnliche Farbtupfer in
dieser Landschaft. Bei Wikipedia erfahren wir über die Geltinger Birk: "Mit seiner Fläche von rund 773 ha ist das auf einer Halbinsel und überwiegend im Bereich der Gemeinde Nieby gelegene Naturschutzgebiet das größte im Kreis Schleswig-Flensburg. Die Landschaft ist geprägt durch Wasserflächen (Geltinger Noor), Salzwiesen, Dünen, Strand, Nehrungshaken. Zum Naturschutzgebiet gehört auch die an das Land grenzenden Flachwasserbereiche mit Seegraswiesen. Zur Erhaltung der Weidelandschaften werden von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Herden von Pferden (Koniks) und Rindern (schottische Hochlandrinder) eingesetzt." mehr Teil 2: Von Gelting nach Fehmarn - Teil 3 - Teil 4
Bikeline-Radwanderführer Ostsee 1 und 2
Teil 3 beschreibt die Route von Ahlbeck auf
Von Fehmarn bis Lübeck bei Youtube
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Spickzettel Flensburgs malerische Altstadt ist
einen Besuch wert. Schöner weißer Strand: Glücksburg gegen 13 Uhr. Der Autor mit der dänischen Küste im Hintergrund. Schwennauhof von 1756 in Schwennau. Das Land wird hügelig. Grün und Weiß dominieren - hier bei Neukirchen.
Die stattliche Mühle Charlotte auf der Geltinger Birk. Reetgedecktes Bauernhaus bei Gelting.
Radtouren-DVDs
- ideal für Beamerschauen |