Mainradweg (4) -
von
Volkach nach Karlstadt
Von Volkach
führt diese Etappe über das an der Romantischen Straße gelegene
Ochsenfurt nach Würzburg und weiter zu unserem Tagesziel Karstadt.
Von Volkach nach
Karlstadt
Der Abend beim Winzer wird
feuchtfröhlich, sogar eine gebürtige Hannoveranerin sitzt mit am Tisch,
die nun „sehr gerne“ in Franken lebt. So kommen interessante Gespräche
zustande, die erst gegen Mitternacht enden. Und der Frankenwein mundet uns
ganz hervorragend. Als Spezialität der Region gibt es es Spargel mit fränkischer
Bratwurst – für uns Zwei von der Niedersächsischen Spargelstraße ein
Widerspruch in sich. Schmeckt aber trotzdem nicht schlecht ...
Der nächste Morgen:
Gegen 9.15 Uhr sitzen wir auf dem Sattel und rollen am Mainkanal entlang
gen Schwarzach und weiter in den Weinort Dettelbach, den wir durchs
Faltertor betreten. Sehenswert ist auch das Rathaus dieses
regionstypischen Ortes, das dem von Volkach nicht unähnlich sieht.
Auf der Homepage von Dettelbach heißt es: "Die fast vollständig
erhaltene Stadtmauer mit ihren 30 Türmen und zwei Ausfalltoren, die
mitten in der Altstadt gelegene Stadtpfarrkirche St. Augustinus, die wegen
ihrer ungleichen Türme ein weithin sichtbares Wahrzeichen Dettelbachs
darstellt, laden zum Bummeln ein. Über dem Bach Dettel steht unser spätgotisches
Rathaus. Mit seiner doppelläufigen Freitreppe gehört es zweifelsfrei zu
den schönsten Profanbauwerken in Franken. In den Gassen findet man
zahlreiche malerische Fachwerkhäuser aus verschiedenen Zeitepochen.
Nur 10 Gehminuten von der Altstadt entfernt steht die Wallfahrtskirche
Maria im Sand, ein europaweit bekanntes Bauwerk der Spätgotik und
Renaissance. Die 'Muskatzinen', ein würziges Backwerk, das es nur in
Dettelbach gibt, wurde extra für die Wallfahrer kreiert." Quelle: www.dettelbach.de
Vorbei am Schloss Ebrader Hof in Mainstockheim, heute ein Seniorenheim,
geht die Fahrt flott weiter bis Kitzingen
mit seinem mächtigen Turm und der gelbweiß getünchte Evang.-Luth.
Stadtkirche. Diese entstand im 17. Jh. als Klosterkirche eines
Ursulinerinnenklosters. Während der Napoleonischen Kriege diente sie als
Heulager und Lazarett. Das stattliche Rathaus von Kitzingen mit seinen
Renaissancegiebeln stammt aus dem Jahr 1563.
Über die Mainbrücke wechseln wir das
Ufer. Die Brücke wurde um das Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt, als
sie an die Stelle einer Fähre trat. Die ursprüngliche Konstruktion mit
zwölf Bögen musste 1955 einer schifffahrtsgerechten Lösung weichen.
Nach
den teilweise recht anstrengenden Etappen der ersten Tage entwickelte sich
diese vierte Radeletappe zu einem Erholungstrip. Wunderbare, fast durchweg
asphaltierte und breite Radwege parallel zum Ufer erlaubten ein schnelles
Fortkommen. Wegen der dichten Uferbepflanzung ist dennoch der Main nur
gelegentlich zu sehen. Riesige Schwärme von Pappelsamen setzen sich in
Gesicht und Augen fest. Es kribbelt überall.
In Marktsteft entdecken wir
Bayerns ältesten Hafen von 1629, ehe wir über das ebenfalls ansprechende
Marktbreit mit seinem „Malerwinkel“ nach 40 km Radelstrecke die
Romantik-Stadt Ochsenfurt mit ihrem berühmten Rathaus erreichen.
Auf der Homepage
der Kleinstadt Marktbreit heißt es: "Maler aus nah und fern
entdeckten zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Reiz dieses Ensembles. Es
gibt heute kaum einen Führer Frankens, in dem dieses Bilderbuchblatt fränkischer
Kulturlandschaft nicht abgebildet wäre."

Rathaus von Ochsenfurt
Romantisches
Ochsenfurt
„Die historische Altstadt besitzt eine nahezu vollständig
erhaltene, mittelalterliche Befestigungsanlage mit zahlreichen Toren und Türmen.
Markante Einzelsehenswürdigkeiten sind das gotische Rathaus mit seiner
kunstvollen Figurenuhr und dem Narrenhäuschen, das Alte Rathaus mit
Pranger, das ehemalige Domkapitelsche Palatium, das Bollwerk mit
Freilichtschmiede, die schmucken Fachwerkhäuser, die Stadtpfarrkirche St.
Andreas mit Riemenschneiderfigur und natürlich das Heimatmuseum im Schlösschen
sowie das Trachtenmuseum im Greisingshaus, in dem die prunkvolle
Ochsenfurter Gautracht in all ihren Variationen zu bewundern ist.“
Quelle: www.ochsenfurt.com
Ein Ausflug ins nahe Frickenhausen,
einem bekannten Weinort, dessen Valentinskapelle
in vielen Bildbänden zu sehen ist, lohnt auf jeden Fall. Schon wegen der
schönen Aussicht!
Das in unserem
Radwanderführer angekündigte und mit Spannung erwartete Schauspiel der
sich bekämpfenden Ochsen am Uhr-Erker findet um 13 Uhr zu unserem
Erstaunen nicht statt. Beim Hotel zum Schmied genehmigen wir uns einen
Kaffe und ein kleines Mittagsmahl, ehe wir zur Tour gen Würzburg
aufbrechen. Dabei stellte sich die interessante Frage, ob wir über
Winterhausen oder über Sommerhausen fahren sollten. Wir nahmen beide Orte
mit, indem wir die sie verbindende Mainbrücke benutzten. So fuhren wir
dann rechtsmainisch über Eibelstadt und den mittelalterlichen „Premium
Weinort“ Randersacker nach Würzburg hinein, dessen Festung schon von
weit her sichtbar war...

Großstadtlärm in
Würzburg
Nach dem überwiegend ruhigen Vormittag ist so eine große Stadt immer ein
„Schlag ins Kontor“, vor allem an einem Sonnabend. Aus ist es mit der
Stille, Lärm und Hektik dominieren, so dass wir rasch die obligatorischen
Sehenswürdigkeiten abhaken, einige Fotos schießen und uns auf dem Markt
mit Reiseproviant versorgen und die Stadt schnell wieder verlassen. Mehr
über Würzburg finden Sie hier: Fränkischer
Radachter
Buchtipp:
Welterbestätten in Deutschland - Würzburg
Zum Übernachten
wollten wir uns einen ruhigeren Ort suchen und rollten so gemütlich bei
etwa 25 Grad und leichtem Rückenwind am Main entlang über Zellingen nach
Karlstadt.
Unterwegs
passierten wir Himmelstadt. Dort ist am Mainufer eine Ausstellung
mit Briefmarken zu bewundern. Dieser Ort gehört zu jenen, die zur
Weihnachtszeit von Tausenden Kindern Post bekommen, die an Christkind,
Nikolaus oder Weihnachtsmann adressiert ist. Und Himmelstadt bietet noch
eine Besonderheit. Der Ort mit seinen nur ca. 1750 Einwohnern ist als
einziger im Landkreis Main-Spessart (ohne Eingemeindungen) rechts
und links des Mains ansässig. Quelle: www.himmelstadt.de/
In Karlstadt fanden wir unterhalb der Ruine Karlburg fanden wir auf Anhieb ein
Quartier, dessen Adresse und zwei junge Damen bei der Pause in Zellingen
verraten hatte. Und Frau Kraft hatte tatsächlich noch ein Zimmer frei. So
kam die eingesparte Zeit für die Zimmersuche unserem Rundgang durch
Karlstadt zugute, das wir über die Mainbrücke in wenigen Minuten
erreichten und wo wir einen gemütlichen Abend verbrachten. Dabei haben
wir von der Mainbrücke aus einen schönen Blick auf die Rossmühle und
den Oberen Torturm.
Sehenswertes
Karlstadt
In Karlstadt hat sich "nahezu unverändert der Mustergrundriss einer
stauferzeitlichen Stadt erhalten, deren Glanzpunkte die romanisch-gotische
Stadtpfarrkirche, das Rathaus von 1422, die Tore und Türme der
Stadtbefestigung und die behäbigen Bürgerhäuser mit ihren oft
aufwendigen Fachwerkfassaden bilden.
Eingewoben in einem Kreis von Sagen und Legenden aus den Anfängen würzburgisch-fränkischer
Geschichte, überragt die Ruine der Karlsburg jenseits des Mains das Auf
und Ab der gestaffelten Giebel."
Markantestes Bauwerk ist der Obere Torturm von ca. 1350. Er "bildet
den südlichen Zugang zur Stadt und war bis zum Anfang des 20.
Jahrhunderts Sitz des Stadttürmers. Im Volksmund heißt er 'Katzenturm',
seit der letzte Türmer beim Heraufziehen von Brennholz einen Fall aus dem
vorletzten Stockwerk auf einen großen Reisighaufen in der Hauptstraße
wie eine Katze unbeschadet überstand." Quelle: www.karlstadt.de
Teil
1: Von Bayreuth nach Kulmbach
Teil
2: Von Kulmbach nach Bamberg
Teil
3: Von Bamberg nach Volkach
Teil
5: Von Karlstadt nach Aschaffenburg
Teil
6: Von Aschaffenburg zum Rhein
Literatur
Radwanderführer Bikeline "Main-Radweg" oder BVA-Spiralo, der
besser zu handhaben ist, weil man nicht so oft umblättern muss.
Zum
Weiterlesen
http://de.wikipedia.org/wiki/Main
Etappen
Bahnanreise von Hannover nach Bayreuth
Tag 1: Von Bayreuth über Bischofsgrün nach Kulmbach 76 km
Tag 2: Von Kulmbach nach Bamberg 91 km
Tag 3: Von Bamberg nach Volkach 95 km
Tag 4: Von Volkach nach Karlstadt 92 km
Tag 5: Von Karlstadt nach Miltenberg 110 km
Tag 6: Von Miltenberg nach Aschaffenburg 46 km
gesamte Tour: 510 km
Radelbücher und Karten hier
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Der Mainkanal bei Volkach.

Das Faltertor in Dettelbach.

Rathaus
von Dettelbach. 
"Neugierige"
Hütte im Weinort Mainstockheim. Anlässlich eines Grunderwerbs des
Ebracher Klosters wurde der Ort 1140 erstmals erwähnt.
 Marktplatz
in Kitzingen. 
Blick
auf Kitzingen über den Main. 
Der
"Malerwinkel": Häuser in Marktbreit. 
Der
Würzburger Dom. 
Hier,
bei Zell, hat sich der Main tief in den Spessart hinein gefressen. 
Himmelstadt
ist zu Weihnachten häufig Adresse von Kinderpost.

Blick auf Karlstadt.
Skulptur in der Maingasse
im sehenswerten Städtchen Karlstadt.
Das Rathaus von Karlstadt.
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