![]() Gunnar Fehlau: Rad und Raus - Alles fürs Microadventure und Bikepacking, Delius-Klasing, 160 Seiten, Format 12 x 18 cm, 16,90 Euro, ISBN 978-3-667-10929-3
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Gunnar
Fehlau, Leiter von pressedienst-fahrrad.de, stellt in seinem bei
Delius-Klasing erschienenen Buch „Rad und Raus“ einen neuen Trend vor:
die Kurztour mit dem Mountainbike und wenig Gepäck in die Natur und auf
neuen Wegen, Neudeutsch „Microadventure“. Analog zu den
Rucksackabenteurern, die das Backpacking betreiben, erklärt Fehlau das
„Bikepacking“. Beide
Trends führen weg vom Massentourismus und eingefahrenen Wegen hin zum
kurzen Ausstieg aus dem Alltag. Statt nach Australien oder auf die Kanaren
kann eine Radtour in die unmittelbare Umgebung schon ein Ausstieg sein:
mit einer oder zwei Übernachtungen im Zelt, mit minimaler Ausrüstung und
vielleicht sogar mit ausgeschaltetem (!) Smartphone. Dabei haben sollte
man aber ein Handy - für den Fall der Fälle. Das
Buch bietet jede Menge praktischer Tipps zu Themen wie Navigation,
Bekleidung (Wetter), Übernachtung im Freien und der optimalen
Tourvorbereitung. Dazu gehört auch die Rechtslage bei der Standortwahl
der Übernachtung. In Deutschland ist Zelten in freier Natur nämlich
generell verboten. Der Autor weist aber auf Ausnahmemöglichkeiten hin. Wer
sich, wenn auch nur vorübergehend, von der Zivilisation abnabelt, muss
sich auch innerlich auf unerwartete Ereignisse und Vorkommnisse
vorbereiten, damit ihn der innere Schweinehund die Tour nicht gleich beim
ersten Hinderniss abbrechen lässt. Natürlich ist die andere
Grundvorausetzung ein geeignetes Fahrrad, denn Bikepacking bedeutet:
Fahren im Gelände. „Es
geht um Dich. Es geht um das, was in Deinem Leben gerade möglich ist. Es
geht ums Erlebnis, nicht ums Ergebnis.“ Und zum Erlebnis können auch
Blasen an den Füßen, ein schmerzendes Hinterteil oder Insektenstiche gehören.
Deshalb sollte jeder Bikepacker einen Plan B dabei haben, wenn's mal nicht
so läuft wie geplant. Also:
raus aus der Komfortzone und rein ins Radelabenteuer! Und wenn es nur für
einen Tag ist. Ob bei dem Trend auch Menschen mitmachen, die ihren Müll
in der Natur hinterlassen, bleibt abzuwarten. Dieter Hurcks, März 2017 |