Erfahrungsberichte zum Thema Bahn & Fahrrad

Fahrradmitnahme Nahverkehr Gravelbike
Fahrradmitnahme im Nahverkehr.

Leserbriefe bestätigen Erlebnisse in IC2 und ICE4
Die Fahrradabteile in den neueren Fernzügen der Bahn sind weitgehend ungeeignet für moderne Fahrräder und E-Bikes. Wer Pech hat, muss sein schweres Pedelec unter die Decke hängen. – Erlebnisse bei einer Bahnfahrt von Köln nach Hannover. Daraufhin stellte radtouren.net Fragen an die Deutsche Bahn. Lesen Sie die Antworten der DB, die Stellungnahme des ADFC dazu sowie viele weitere Leserzuschriften. weiterlesen

Fahrradtransport in IC 2 und ICE 4 schwer gemacht

„Hängt sie höher!“ Wie fahrradfreundlich ist die Bahn?

Leserbriefe zum Thema Fahrradmitnahme in der Bahn

Ronald Bankowsky, Gründer und Geschäftsführer von fast2work fragt: Bleiben bei Regionalbahnen Räder auf der Strecke? Der Fahrradtourismus boomt: 2021 haben laut ADFC 5,3 Millionen Menschen die Bahn für Tagesausflüge mit dem Rad genutzt. Doch durch überfüllte Züge und zu wenig Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ist so ein Trip für Radreisende oft kein Vergnügen – das hat das vielerorts entstandene Chaos durch das 9-Euro-Ticket besonders weiterlesen…

Die Aufhängungen im ICE  und im IC sind tatsächlich nicht zumutbar
Viel zu eng zwischen den Rädern. Glücklicherweise konnte ich meinen Lenker so verstellen, dass für das Nachbarrad das Einhängen grade so ging. Mir reicht es erstmal! Finde es enttäuschend, dass der Wille zu nachhaltigem Verkehr inclusive Radtransport so gar nicht gewürdigt wird. Schöne neue Welt mit Rad und Bahn? Danke!
Corina Rickert (6/2022)

Fahrrad & Bahn in Frankreich
In Frankreich erfährt man in der Regel erst 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges, auf welches Gleis man das Fahrrad und das Gepäck treppab und treppauf schleppen muss. Lifte sind häufig nicht vorhanden. Die Räder werden in den Regionalzügen (TER) gegeneinander gestapelt, weswegen sich die Radler absprechen,wer zuerst raus muss. Auf welcher Seite der Ausstieg sein wird, weiß niemand. Mich persönlich stört nicht die Ausstattung der Fahrradwagen oder die Mühe, mein Rad in den Zug zu bekommen (Ich finde immer jemanden, der mir hilft, mein Stahlrahmen-Rad aufzuhängen), mich stört vielmehr, dass die viel zu geringen Fahrradstellplätze viel zu häufig ausgebucht sind.
Hilde B. (8/2022)

Ständig Stress im Fahrradabteil
Bei der Deutschen Bahn ist der Hinweis auf das Mehrzweckabteil so klein, dass er von den meisten Passagieren übersehen wird. Diese sitzen dann auf den Klappsitzen und blockieren die Fahrradstellplätze. Das führt immer wieder zu Zwistigkeiten. Im Zug von Marburg nach Bad Laasphe war überhaupt kein Schild.Das Schild in dieser Privatbahn zwischen Warburg und Brilon (Foto) ist nicht zu übersehen.
Noch ein Trick: Klappsitze ganz raus, wie im Metronom (siehe unten), oder in der Fahrradsaison gegen Herunterklappen arretieren – wenigstens auf einer Seite des Fahrradabteils.

Christoph R. hatte ebenfalls Probleme mit dem „Höher Hängen“ bei seiner „Rad-Reise“ im ICE
Die Fahrt mit dem IC und E-Bike war wieder mal ein Abenteuer. Schon die Wagenreihung war völlig wahllos, an der Spitze Wagen 6, am Ende Wagen 4, wo ich Wochen zuvor gebucht hatte. Ich schaffte es, mein E-Bike sicher so einzustellen, dass der Durchgang frei blieb.
Trotzdem wurde ich von der Zugbegleiterin aufgefordert, das Rad senkrecht aufzuhängen. Es wiegt 25 kg und die Reifen waren zu breit für die Halterung. Die Zugbegleiterin forderte mich allen Ernstes auf, die Luft aus dem Vorderrad abzulassen, damit es passt. Wie ich das Rad stemmen sollte, war ihr egal.Mit Mitreisenden entwickelte sich inzwischen eine lautstarke Diskussion mit einem anderen DB Mitarbeiter, der die Zugbegleiterin unterstützte und meinte, sie müsse unbedingt Vorschriften befolgen, sonst käme sie selbst in Schwierigkeiten. Ob diese sinnvoll wären oder nicht sei bei der Bahn nicht die Frage! Auch der Bundeskanzler müsse sein Rad so einstellen, wie es die Vorschriften erfordern! Glücklicherweise war mein Ziel an der nächsten Station erreicht. Ich war froh, aussteigen zu können, ich hätte es nicht geschafft, das Rad senkrecht aufzuhängen und wäre auch nicht bereit, die Luft aus dem Reifen abzulassen. Christop R. (21.7.2023)

Selbes Problem: Dors P. (70) schickt uns sein Schreiben an die Bahn
Der Zugchef R. (Name ist der Redaktion bekannt) zwingt mich, 70 Jahre, mein Minirad, für das ich einen Stellplatz reserviert hatte, in den es genau hineinpasste, am Haken oben aufzuhängen (siehe Fotos oben), was wegen der 4 Packtaschen sehr schwer und wegen der Bauweise des Rades völlig ungeeignet ist. Er lässt sich nicht davon abbringen. Ich hatte mein Rad gegen Umfallen gesichert. Es konnte nicht nach vorn oder hinten wegrollen. Nachdem ich seiner Anordnung mit großer Anstrengung Folge geleistet habe, was im Übrigen die Speichen des Vorderrades verbiegt, schlägt er vor, es in einem anderen Wagen unterzubringen. Ich weigere mich jetzt. Ich erwarte, dass das DB-Personal korrekt und ohne selbstherrliche Allüren seinen Dienst verrichtet. Herr R. sollte über diesen Vorgang informiert werden. Ich erwarte seine Entschuldigung. Nachgelieferte Ergänzung: Als ich nach rund vierstündiger Fahrt in Köln aussteigen wollte, war mein ISY-E-Bike am Killerhaken eingehakt (Foto #3), wozu man die Taschenhalterung etwas verbiegen musste, und der Vorderreifen war platt. Das Ventil war aufgeschraubt. Ich schätze, das war die Rache des kleinen Mannes. Leider kann ich nicht nachweisen, dass der Zugchef selbst sich dazu hat hinreißen lassen. Im Wagen 4 nebenan befanden sich übrigens am gleichen Stellplatz Nr. 211 ein eingehaktes Rad sowie unzulässigerweise ein weiteres, völlig ungesichert, nur auf einem Ständer stehend (siehe Foto #4). Laut dem daneben sitzenden Radwanderer hatte derselbe Zugchef das alles so angeordnet. Offenbar war ein RE ausgefallen, so dass die Räder noch mit in unseren IC mussten. Dors P.  (24 bzw. 27.7.2023)

      Fotos: Dors P.

Unschöne Erfahrungen im IC 2
Hallo, soeben machte ich im IC 2 eine unschöne Erfahrung mit der Fahrradmitnahme. Ich trete meine lange Radreise an und bin von Hannover nach Dresden unterwegs. Reservierung im Wagen 4, Platz 211, ein Einzelstellplatz mit Klappsitzplatz direkt anbei. Sehr entspannt – dachte ich.
Nachdem ich mein mit 6 Taschen und Zelt bepacktes Reiserad also die Stufen hoch trug stellte ich fest, dass es glücklicherweise – mit leicht eingeschlagenem Lenker – genau in die Nische passte, sodass ich es nicht einhängen musste. Der Gang war trotz Packtaschen komplett frei. Selbst den Klappsitz konnte ich noch bemühen und so auf meinen zusätzlich reservierten Sitzplatz im Wagen oben verzichtete. Anmerkung hierzu: Bei der Reservierung im Reisezentrum wurde ich nicht drauf hingewiesen, dass sich am Fahrradstellplatz ein Sitz befindet, sodass ich mir die 4,50 Euro hätte sparen können. Ich werde mal sehen, was das Servicecenter Fahrgastrechte dazu sagen wird.
Mein Rad also aufgestellt und mit einer Hand am Lenker (es stand aber auch ohne Festhalten sicher, da es vorne und hinten in der Nische quasi eingekeilt war, nahm ich sogar in Fahrtrichtung Platz und steckte mir die Stöpsel ins Ohr. Nach fünf Minuten wurde mein Ticket kontrolliert, kein Problem. Nach zehn Minuten wurde ich von einer zweiten Bahnmitarbeiterin angesprochen, die mich drauf hinwies, dass das Rad eingehängt werden müsse. Etwas grummelig wendete ich umständlich im Gang und hängte es ein. Zum Glück musste ich die Taschen nicht abnehmen, auch mit dem Frontroller gab’s, anders als zunächst befürchtet, keine Probleme. Ein schönes Gefühl, das voll bepackte Rad da gleich heraushieven zu müssen, ist das aber ganz und gar nicht. Auch mache ich mir um meine Reifen sorgen: Das Rad wackelt immens hin und her, bei jeder Kurve, Weiche etc. und selbst auf der Geraden. Des weiteren steht es nun im Gang, zumindest wenn das Hinterrad parallel zum Vorderrad stehen soll, was aus meiner Sicht notwendig ist. Herrschaften mit Koffern und auch der Mitarbeitende vom Bordservice müssen sich durchquetschen bzw. ich muss das Hinterrad kurz bewegen, um Platz zu schaffen.
Begründung der Mitarbeiterin war übrigens, dass es Vorschrift sei und dass sie sonst Ärger bekäme im Falle einer Kontrolle seitens des Eisenbahn-Bundesamts. Wir haben Sonntag, davon mal ganz abgesehen… Jan-K. K. (14.5.2023)

Fahrrad im ICE? Einmal und nie wieder
Ich bin heute von Bonn nach Mainz mit dem IC gefahren. Es war das erste Mal, dass ich ein Fahrrad im Fernverkehrszug mitgenommen habe. Erstmal war ich, nachdem ich die umgekehrte Wagenreihung gemeistert hatte, schockiert, dass ich mein Fahrrad (normales Damenfahrrad, kein Pedelec, keine Satteltaschen) durch die enge Tür 3 Stufen hochtragen muss. Ich hatte einen Rucksack dabei und eine Reisetasche. Zum Glück hat sich eine mitreisende Person meiner angenommen und mit angepackt. Der Andrang im Fahrradabteil war, wie im Januar zu erwarten, überschaubar. Aus den komischen Metallbügeln bin ich nicht schlau geworden, und es gab auch kein Piktogramm, wie die Fahrräder dort zu platzieren waren.
Da mein Fahrrad das einzige war, habe ich es entlang der Metallbügel abgestellt und so gesichert, dass es nicht vor- und zurückrollen konnte. Kurz vor Mainz hat mich die zugbegleitende Person sehr bestimmt darauf hingewiesen, dass ich das Rad in dem von mir reservierten Bügel einzuhängen hätte, aus Versicherungsgründen. Wie die Aufhängung jetzt in irgendeiner Art und Weise sicherer war als vorher, konnte ich nicht nachvollziehen. 10 Minuten später musste ich eh aussteigen. Also Rucksack auf, Reisetasche auf den Bahnsteig werfen (zum Glück nichts zerbrechliches drin) und das Fahrrad irgendwie die Stufen runter balancieren, ohne mit dem Fuß daneben zu treten. In Mainz bin ich in eine S-Bahn umgestiegen. Breite Tür, ebenerdiger Einstieg und kein komischer Metallbügel. Es war das erste Mal, dass ich ein Fahrrad im Fernverkehrszug mitgenommen habe, und das letzte Mal. Thea P. (23.1.2022)

Erfahrungsbericht zum Artikel „Fahrradtransport in IC 2 und ICE 4 schwer gemacht“: „Die Zughersteller sollen sich mehr Gedanken machen“
Ich hatte im Sommer 2020 einen ICE Fahrradstellplatz von Hannover nach Göttingen reserviert. Einen ICE Stellplatz hatte ich vorher noch nie buchen können, war also gespannt, wie die ausfallen. Wie ich nach jetziger Recherche weiß, handelte es sich um einen ICE-T. Nach meiner gemachten Erfahrung eignet sich dieser Fahrzeugtyp für viele Fahrräder überhaupt nicht. Die Lenker werden an die darüber liegende Gepäckablage stoßen, sind mithin also gar nicht einzuhängen. Ich habe zwar einen größeren Rahmen (62cm), der Lenker, flach (Bar), ist aber nur auf Sattelhöhe. Wie soll das denn erst bei Hollandrädern klappen?
Auf jeden Fall passte das bei meinem nicht. Ich hatte einen höher gebauten Einhängeplatz, aber auch keine Alternative, weil der einzige tiefer gelegene schon besetzt war. Da kam auch schon der Zugbegleiter an, und wies mich darauf hin, dass die Räder aber eingehängt werden müssen. Ich kenne diesen Kampf mit dem Personal schon, um ein Haar hätte mich mal ein Zugbegleiter rausgeschmissen, weil ich meine 60er Reifen nicht in einen Deckenhängeplatz bekam, und er mir auch keine Alternative zeigen konnte. Ich tat also so, als gäbe ich mir Mühe und versicherte ihm, dass ich das schon schaffen werde. Insgeheim dachte ich: „Schmeiß mich doch raus, beim nächsten Halt in Göttingen bin ich sowieso da, wo ich hin will“.
Also, schlussendlich: Da bietet die Bahn Stellplätze an, die nicht zu benutzen sind, weil darüber noch ein Gepäckboard hängt. Einfach das Board höher hängen, fällt mir dazu ein. Ich selbst sehe mich nicht in der Pflicht zu agieren, etwa durch Lenker verstellen. Was auch nichts bringen würde, denn beim Drehen geht vorne der Lenker hoch. Da müsste ich schon den Lenker abnehmen und daneben hängen, und da sträubt sich bei mir alles. Selbst Luft ablassen empfinde ich schon als Zumutung, die Zughersteller sollen sich einfach mehr Gedanken machen, eventuell auch Fachleute vom ADFC oder der Zweiradindustrie bei der Planung hinzuziehen.
Hier ein Anschauungsbeispiel aus dem Forum und ein zweites Beispiel bei Wikipedia

Telefonische Buchung „Zwei Fahrkarten mit Fahrrad“ brachte Probleme mit sich
Klaus Weiss aus Stuttgart berichtet von einem unerfreulichen Erlebnis: Die Mitnahme eines Fahrrads kann ja nur telefonisch gebucht werden. Unter der angegebenen Tel.Nr. 0049302970 wurde ich nach der üblichen Warteschleife zwei Mal weitergeleitet, da mein Anliegen „Ticket + Fahrrad“ angeblich von einer anderen Stelle erledigt wird. Als ich dort mein Anliegen „2 Fahrkarten mit Fahrrad“ vorbrachte, wurde sofort aufgelegt ohne Gegenfrage.
Am nächsten Tag versuchte ich es nochmals. Die Dame nahm meine Personalien und die Daten der Kreditkarte auf. Dann warnte sie mich, dass das Ticket mit der Fahrradreservierung mit der Post zugeschickt werden müsse, was 5 Euro kostet. Damit war ich einverstanden.
Erst dann fragte sie mich nach der Verbindung. Als Antwort erhielt ich, dass auf der Verbindung IC 2065 Stuttgart-Nürnberg keine Fahrräder zugelassen sind. Als ich sie darauf hinwies, dass laut DB-Webseite Fahrradmitnahme zwar reservierungspflichtig, aber möglich ist, gestand sie zu, dass es in dem Zug 9 Plätze für Fahrräder gibt. Es bedurfte einer weiteren Bitte von mir nachzuprüfen, ob es auch für mich Plätze gibt.
Die gab es, doch konnte ich nicht buchen, da nach Aussage der Dame die Verbindung von Superspartarif und Fahrradmitnahme nicht möglich ist. Als ich erwiderte, dass ich auch irgendeinen normalen Tarif bezahle, bekam ich zur Antwort, dass dies über ihr System nicht möglich sei; sie forderte mich auf, ins nächste Reisezentrum zu gehen, nur dort sei dies möglich.
Das Gespräch wurde geführt am 15.1.2022 um 08:34h, die Fahrt soll am 10.Juli 2022 stattfinden. Ich hoffe die DB kümmert sich um einen richtigen Kundendienst.

Fahrradmitnahme Bahn

Mehr Tipps zum Thema Fahrradmitnahme mit der Bahn gibt es in diesem Blog-Beitrag. Hier erkläre ich ausführlich, was man beachten muss, wenn man das Fahrrad in der Bahn mitnimmt.

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